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Der stellvertretende NPD-Bundesvorsitzende Frank Schwerdt. Seine Kontakte zur NSU sind enger als bisher bekannt.

© picture alliance / dpa

Rechtsextremismus: NPD-Vize hatte engen Kontakt zu Zwickauer Zelle

NPD-Funktionär Frank Schwerdt war stärker mit der NSU-Zelle vernetzt als bisher bekannt. Er soll Kontakt zu Uwe Mundlos, André K. und Ralf Wohlleben gehabt haben. Ein Foto soll ihn auch mit Beate Zschäpe zeigen.

Der stellvertretende NPD-Bundesvorsitzende Frank Schwerdt hat einem Medienbericht zufolge jahrelang Kontakte zu mehreren mutmaßlichen Mitgliedern und Helfern der Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund unterhalten. In einem am Montagabend in den ARD-„tagesthemen“ ausgestrahlten Interview räumte Schwerdt ein, dass Uwe Mundlos, einer der mutmaßlichen NSU-Mörder, Ende der 90er-Jahre mindestens ein Mal als Fahrer für ihn tätig gewesen sei. Auf einem der ARD vorliegenden Foto vom 17. Januar 1998 ist der langjährige NPD-Bundesgeschäftsführer zudem mit der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe bei einer Demonstration in Erfurt zu sehen. Nur zehn Tage später tauchten Zschäpe und Mundlos ab.

Zugleich räumte Schwerdt ein, etwa drei Wochen nach dem Abtauchen der Zwickauer Zelle mit André K. in Berlin einen mutmaßlichen Helfer empfangen zu haben. Dieser bat ihn demnach um Unterstützung für die Zelle. Er habe ihnen aber nicht helfen können und wollen, sagte Schwerdt weiter.

Schwerdt gilt demnach zudem als politischer Ziehvater von Ralf Wohlleben, der in Untersuchungshaft sitzt und das Trio mit einer Waffe versorgt haben soll. Das Neonazi-Trio Zschäpe, Mundlos und Uwe Böhnhardt wird für neun Morde an Migranten und den Mord an einer Polizistin in den Jahren 2000 bis 2007 verantwortlich gemacht. Zuletzt lebte die Gruppe unerkannt im sächsischen Zwickau. (dapd, afp)

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