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Auf Kriegskurs: Russlands Präsident Wladimir Putin.

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Update

Russland und Ukraine im Krieg: Putin: "Wenn ich will, kann ich Kiew in zwei Wochen einnehmen"

Die italienische Zeitung "La Repubblica" zitiert den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit einem beunruhigenden Satz, der die EU-Kommission und die europäischen Regierungschefs beschäftigt.

Auf ihrer Internetseite zitiert die italienische Zeitung "La Repubblica" Wladimir Putin mit einem beunruhigenden Satz: "Wenn ich will, kann ich Kiew in zwei Wochen einnehmen". Die Äußerung des russischen Präsidenten kommen zu einer ungünstigen Zeit, in der jede falsche Äußerung zu einer weiteren Eskalation führen kann. In der Ostukraine tobt der Krieg. Ukrainische Soldaten haben nach Kämpfen mit einem russischen Panzerbataillon den Flughafen in der ostukrainischen Stadt Lugansk aufgegeben.

Das brisante Putin-Zitat soll in Anwesenheit vom scheidenden EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso gefallen sein. Man solle Russland nicht mit Wirtschaftssanktionen provozieren, analysiert der Artikel von "La Repubblica" die Äußerung von Putin. Barroso diskutierte laut dem Bericht der italienischen Zeitung Putins Aussage mit den 28 EU-Regierungschefs beim letzten EU-Gipfel in Brüssel.

Angela Merkel soll wütend reagiert haben. Putin bewege sich auf eine militärische Eskalation hin, soll Merkel gesagt haben. Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi soll daraufhin alle Beteiligten zur Besonnenheit aufgerufen haben. Regierungskreise in Brüssel haben die Diskussion um das Putin-Zitat mittlerweile bestätigt.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow relativierte die Aussagen des Kreml-Chefs: "Moskau wird nicht in der Ukraine intervenieren", zitiert ihn "La Repubblica". Moskau sei ausschließlich an einer friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts interessiert. Putin hatte schon am Wochenende für Diskussionen gesorgt, als er "Gespräche über die Eigenstaatlichkeit der Ostukraine" forderte.

Am Dienstag nahm der Kreml Stellung zum vermeintlichen Putin-Zitat. "Ob diese Worte gefallen sind oder nicht, ich glaube, dass die Zitate aus dem Zusammenhang gerissen wurden und eine vollständig andere Bedeutung hatten", teilte Putins außenpolitischer Berater Juri Utschakow in Moskau mit. Die Veröffentlichung der angeblich in einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso gefallenen Äußerung sei in jedem Fall "nicht angemessen".

(mit AFP)

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