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Der scheidende Vorsitzende der Berliner CDU, Frank Henkel

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Sexismus-Debatte in der CDU: Frank Henkel will sich bei Jenna Behrends entschuldigen

Der scheidende CDU-Vorsitzende und scheidende Innensenator Berlins hat sich bei Jenna Behrends entschuldigt. Henkel hatte Behrends als "große süße Maus" bezeichnet.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Mit einer Entschuldigung vor Parteifreunden hat der scheidende CDU- Landesvorsitzende Frank Henkel einen persönlichen Schlussstrich unter die Sexismus-Debatte in der Berliner CDU gezogen. Bei der Debatte, die seinen Rückzug aus der Politik beschleunigt hat, ging es darum, dass der 52-jährige Innensenator vor einem Jahr die junge CDU-Bezirkspolitikerin Jenna Behrends als „große süße Maus“ angeredet hatte und den christdemokratischen Abgeordneten Sven Rissmann gefragt haben soll: „Fickst du die?“

Am Montag, als sich die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Mitte konstituierte, sagte Henkel nach übereinstimmenden Aussagen von Teilnehmern, dass er die Anrede „große süße Maus“ nicht belästigend, sondern nett gemeint habe. Da dies anders verstanden worden sei, wolle er sich dafür entschuldigen.

"Fickst du die?" - Nicht sein Sprachgebrauch

Zu der öffentlich kolportierten Frage an den Parteifreund Rissmann sagte Henkel vor den Bezirksverordneten seiner Partei, dass dies nicht zu seinem Sprachgebrauch gehöre. Ähnlich soll er sich zu den Sexismus-Vorwürfen, die bundesweite Aufmerksamkeit auf sich zogen, auch im Vorstand des CDU-Kreisverbands Mitte geäußert haben, dessen Chef er seit 2007 ist.

Es habe nach der kurzen Ansprache Henkels in der Fraktion eine „sachliche und konstruktive Diskussion“ stattgefunden, sagen Teilnehmer. Öffentlich geäußert hat sich der CDU-Landeschef und Senator erst wieder vor einer Woche, als er in einer knappen Erklärung mitteilte, dass er nicht erst im Frühjahr 2017, sondern schon am 2. Dezember die Führung der Berliner CDU an die bisherige Vize-Landeschefin und Kultur-Staatssekretärin Monika Grütters übergeben werde.

Henkel verzichtet auch auf eine Kandidatur als stellvertretender Präsident des Abgeordnetenhauses, bleibt aber einfacher Abgeordneter – mit ungewisser politischer Zukunft.

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