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Der syrische Bürgerkrieg könnte auch für Deutschland zur Bedrohung werden.

© AFP

Syrien-Konflikt: Franzose unter Terrorverdacht in Berlin festgenommen

Der Syrien-Rückkehrer soll im Bürgerkrieg gekämpft und versucht haben, Extremisten für die Dschihadisten der Isis zu rekrutieren.

Ein in Berlin festgenommener französischer Syrien-Rückkehrer wird voraussichtlich in den kommenden Wochen nach Frankreich ausgeliefert. Dies teilte ein Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft am Montag in der Bundeshauptstadt mit.
Gegen den mutmaßlichen Islamisten soll demnach in den nächsten Tagen ein Auslieferungshaftbefehl erlassen werden. Der Mann war am Samstagabend gegen 21 Uhr auf dem Flughafen Tegel bei der Einreise aus der Türkei festgenommen worden. Er soll im syrischen Bürgerkrieg gekämpft und die Gruppe "Islamischer Staat im Irak und in Syrien" (Isis) unterstützt haben. Berichten zufolge könnte er nach Europa zurückgekehrt sein, um Extremisten zu rekrutieren.

Oberster Verfassungsschützer warnt vor Gefahr durch Syrien-Rückkehrer

Damit scheinen sich die Befürchtungen von Verfassungsschützern und der Innenminister der Länder zu bestätigen. Erst am 11. Juni hatte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen auf der Innenministerkonferenz erklärt, aus dem syrischen Bürgerkrieg zurückgekehrte Islamisten stellten eine "erhebliche Gefahr" für die innere Sicherheit in Deutschland dar. Etwa hundert Islamisten seien bislang aus Syrien zurückgekehrt, sagte Maaßen am vergangenen Mittwoch in Berlin.

Mit Blick auf die Syrien-Rückkehrer verwies Maaßen auf den tödlichen Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel. Der mutmaßliche Täter von Brüssel ist ein junger Franzose, der sich in Syrien einer islamistischen Gruppe angeschlossen hatte. Er gilt als vermutlich erster Rückkehrer aus Syrien, der in Europa einen Anschlag beging. Das Brüsseler Attentat bestätige die Einschätzung des Verfassungsschutzes, dass die Rückkehrer eine Gefahr darstellen, sagte Maaßen. Seit Ausbruch des Konflikts in Syrien sind laut Maaßen etwa 320 Aktivisten nach Syrien ausgereist. Zu mehr als zwei Dutzend Ausgereisten lägen Hinweise vor, dass sie in Syrien ums Leben gekommen seien. (AFP)

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