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Die zersplitterte Scheibe einer Haustür im Yorckgebiet in Chemnitz (Sachsen).

© Hendrik Schmidt/dpa

Update

Terroralarm in Chemnitz: Bundesanwaltschaft spricht von "islamistisch motiviertem Anschlag"

Nach dem Fund von hochexplosivem Sprengstoff in Chemnitz läuft die Fahndung nach Jaber Albakr. In Tegel gab es eine konkrete Terrorkontrolle. Die Geschehnisse am Sonntag im Liveblog.

Stand:

Nach dem Fund von hochexplosivem Sprengstoff in einer Wohnung in Chemnitz fahndet die Polizei weiter bundesweit nach einem mutmaßlichen Islamisten aus Syrien. Die wichtigsten Nachrichten im Überblick:

- Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat die Generalbundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.

- In Chemnitzer York-Gebiet hat die Polizei eine zweite Wohnung durchsucht. Die Tür wurde aufgesprengt.

- Auch in Berlin wurden die Sicherheitsvorkehrungen hochgefahren vor allem an den Flughäfen hochgefahren

- Zwei der drei am Samstag in Chemnitz vorläufig festgenommenen Personen sind wieder frei. Bei dem dritten besteht nach Polizeiangaben noch der Verdacht der Mittäterschaft.

Alle aktuellen Entwicklungen im Liveblog:

(Mit dpa)

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Der Tagesspiegel

Aktualisierter Fahndungsaufruf

Die Polizei Sachsen hat neue Fotos von Jaber Albakr und eine detaillierte Personenbeschreibung veröffentlicht. 

Der 22-jährige Syrer ist demnach etwa 170 bis 175 Zentimeter groß und schlank. Sein Gang sei "schlurfend" und ohne Körperspannung. Das schwarze glatte Haar sei kurz geschnitten, er habe einen leichten, ebenfalls schwarzen Bartwuchs. Auch seine Augen seien dunkel. 

Besonderes Merkmal von Albakr sei ein etwa fünf Millimeter großes Muttermal auf der linken Wange in Höhe des Mundwinkels. Außerdem halte er den Kopf oft schräg. 

Als er flüchtete, sei er mit Jeans und einen dunkelgrauen Kapuzenpulli mit weißer Kordel bekleidet gewesen, der vorne mit einem weiß-orangefarbenen Muster und der Aufschrift "Project" bedruckt ist. An den Füßen trug Ablbakr nach Angaben der Polizei hellbraune Kunstlederschuhe mit Schnürsenkel und einen schwarz-weißen Rucksack der Marke "Nike". 

Hinweise zur Person sollen telefonisch an das Landeskriminalamt Sachsen unter 0351/8554114 oder an jede andere Polizeidienststelle oder per E-Mail an lka@polizei.sachsen.de gegeben werden.

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Der Tagesspiegel

Pressekonferenz am Montagmorgen

Sachsens Innenminister, Markus Ulbig, und der LKA-Präsident in Sachsen, Jörg Michaelis wollen die Öffentlichkeit morgen um 13.30 Uhr über den Polizeieinsatz in Chemnitz und die aktuellen Ermittlungsergebnisse informieren. Die Pressekonferenz soll live auf der Facebook Seite der Polizei Sachsen übertragen werden, 

Sonntagvormittag hatte die Polizei noch über Twitter mitgeteilt, dass eine Pressekonferenz nicht geplant sei. 

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Der Tagesspiegel

Polizei musste Wohnungstür sprengen

In der der Umgebung der durchsuchten Wohnung in der Clausewitzstraße war am Nachmittag eine Explosion zu hören. Das erklärt die Polizei so: "Beim Zugriff musste eine Tür aufgesprengt werden". Schüsse die in sozialen Medien gemeldet wurden, habe es aber nicht gegeben.

Im Laufe des Nachmittages haben sich offenbar viele Chemnitzer Bürger nach dem Stand der Ermittlungen und aktuellen Straßensperrungen erkundigt. Auf Twitter und Facebook teilten die Beamten daher mit, dass die Ermittlungen in einem Wohnhaus in der Clausewitzstraße im York-Gebiet in Chemnitz andauern, das Gebiet aber frei zugänglich sei. 

"Spezialeinsatzkräfte durchsuchen hier eine Wohnung, da es Hinweise auf bestehende Kontakte zum flüchtigen Tatverdächtigen gab." Ein Bewohner werde aktuell polizeilich befragt, informierte die Polizei über den aktuellen Stand der Ereignisse.


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Der Tagesspiegel

Generalbundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen

Nach dem Chemnitzer Bombenfund zieht die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen an sich. „Die Gesamtschau der Ermittlungen, insbesondere die Menge des gefundenen Sprengstoffs deuten darauf hin, dass die Person vor hatte, einen islamistisch motivierten Anschlag durchzuführen“, sagte die Sprecherin zur Begründung dem SWR. 

Der Generalbundesanwalt habe die Ermittlungen wegen des Verdachts einer schweren, staatsgefährdenden Gewalttat (§ 89a StGB) aufgrund der besonderen Bedeutung des Falls übernommen.

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Der Tagesspiegel

Weitere Person von Polizei befragt

Auf der Suche nach dem Terrorverdächtigen Jaber Albakr befragt die Polizei einen weiteren Mann. Er wurde am Sonntag bei der Durchsuchung einer Wohnung im Chemnitzer Yorckgebiet vorläufig in Gewahrsam genommen, wie die Polizei mitteilte. Zur Nationalität machte sie keine Angaben. Der Mann habe in irgendeiner Weise Kontakt zu der Wohnung im Fritz-Heckert-Gebiet oder dem gesuchten 22-jährigen Syrer gehabt. Die Wohnung seiner Familie war eine von mehreren Kontaktadressen des gesuchten Albakr, die derzeit überprüft werden. Das SEK hatte auch hier die Tür aufgesprengt. Ein Sprecher des Landeskriminalamtes begründete die direkte Vorgehensweise damit, dass Sprengstoff im Spiel sei. „Wir können es uns nicht leisten, hier zu taktieren.“

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Der Tagesspiegel

Polizei verteidigt Vorgehen in Chemnitz

Das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) hat das Vorgehen der Polizei beim Anti-Terror-Einsatz am Samstag in Chemnitz verteidigt. Während der Vorbereitungen bemerkten die Beamten eine Person im Haus, sagte Sprecher Tom Bernhardt. Der Gesuchte habe sich schnell bewegt und sei trotz eines Warnschusses aus dem Sichtfeld weggelaufen. „Es war unklar, ob der Mann Sprengstoff und einen Zünder bei sich hat.“ Das bis dahin noch nicht evakuierte Haus hätte auch in die Luft fliegen können. „In so einer Situation können wir nicht ins Risiko gehen.“ Zudem gingen die Einsatzkräfte davon aus, dass der Mann wieder ins Haus hinein gegangen ist. Für Außenstehende mag das als Panne gelten, sagte Bernhardt. Wie er entkommen ist, sei unklar.


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Der Tagesspiegel

Weitere Wohnung in Chemnitz durchsucht

Auf der Suche nach dem Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr hat die Polizei am Sonntag eine weitere Wohnung in Chemnitz mit Spezialeinsatzkräften durchsucht. „Es gab aber keinen Zugriff“, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen. Über den Einsatz berichtete zuerst die „Freie Presse“. Der Sprecher begründete die direkte Vorgehensweise damit, dass Sprengstoff im Spiel sei. „Wir können es uns nicht leisten, hier zu taktieren.“ Es war eine von mehreren Kontaktadressen des 22-Jährigen, die derzeit nach und nach überprüft werden.


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Der Tagesspiegel

Auch die GSG 9 in Berlin aktiviert

Bei dem Einsatz am Vormittag auf dem Flughafen Tegel, als der Kapitän einer Eurowings-Maschine auf dem Weg nach Düsseldorf eine Person vom Flug ausgeschlossen hatte nachdem Passagiere Ähnlichkeiten zu dem gesuchten Syrer ausgemacht hatten (siehe Eintrag weiter unten), kamen auch Einsatzkräfte der Spezialeinheit GSG 9 zum Einsatz. Das berichtet die B.Z. Der Verdacht, dass es sich bei der Person um Jaber Albakr handeln könnte, hatte sich nach Angaben der Bundespolizei gegenüber dem Tagesspiegel aber nicht bestätigt. Albakr ist noch immer auf der Flucht.
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Der Tagesspiegel

Bundesinnenministerium: "Deutschland unverändert im Fadenkreuz des Terrors"

Die Vorgänge in Chemnitz zeigen nach Darstellung der Bundesregierung erneut, dass Deutschland „unverändert im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus“ steht. Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte am Sonntag in Berlin: „Ereignisse wie in Ansbach, Würzburg oder Chemnitz konkretisieren diese Gefährdungslage. Sie zeigen, dass wir solche Taten - wie wir sie letztlich auch in Frankreich und Belgien gesehen haben - in Deutschland nicht ausschließen können. Sie zeigen gleichzeitig, dass unsere Sicherheitsbehörden sehr wachsam sind.“


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Der Tagesspiegel

Wieso konnte Jaber Albakr fliehen?

Der nun gesuchte Syrer Jaber Albakr konnte vor Polizei fliehen, obwohl seine Wohnung in der Straße Usti nad Labem 97 in Chemnitz observiert wurde. Gegenüber dem Tagesspiegel erklärte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes Sachsen, dass die Ermittler bei der Vorbereitung des Einsatzes in dem Wohnhaus eine Person gesehen haben und davon ausgegangen seien, dass es sich dabei um den Verdächtigen gehandelt habe. "Die Polizei hat dann einen Warnschuss abgesetzt", sagte die Sprecherin. Die Person sei darauf hin wieder verschwunden. "Die Ermittler sind davon ausgegangen, dass der Mann wieder in die Wohnung geflüchtet ist", sagt die Sprecherin. Doch bei der Stürmung der Wohnung habe man dann festgestellt, dass der Mann nicht mehr vor Ort sei. Ob es Hinter- oder Kellerausgänge aus dem Haus gebe, konnte die LKA-Sprecherin nicht sagen - auch nicht, ob die Person im Haus oder schon vor dem Haus war als der Warnschuss abgegeben wurde. Das ganze spielte sich am Samstagmorgen in Chemnitz ab.

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