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Vitali Klitschko überraschte in Berlin mit der Forderung nach deutscher Hilfe beim Mauerbau in der Ukraine.

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Update

Ukraine und Russland: Vitali Klitschko bittet Deutschland um Hilfe

Um Kämpfer aus Russland abzuwehren, hat die Ukraine einen Plan entwickelt: eine 2000 Kilometer lange Mauer an der Ostgrenze des Landes. Bürgermeister Vitali Klitschko äußerte sich in Berlin dazu und bat Deutschland allgemein um Hilfe und "Know-How".

Neulich hatte der ukrainische Regierungschefs Arseni Jazenjuk eine abenteuerlich klingende Idee: Im Kampf gegen Kämpfer aus Russland wolle die Ukraine eine Mauer bauen. Entlang der rund 2000 Kilometer langen Staatsgrenze zu Russland. „Wir wollen einen echten Schutz“, sagte Jazenjuk. Denkbar sei auch ein Elektrozaun mit Minen und Stacheldraht.

Jetzt äußerte sich der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, in Berlin und bat auch Deutschland um Hilfe, aber nicht konkret für den Bau einer solchen Mauer, sondern allgemein: „Wir würden uns richtig freuen, Unterstützung von allen Freunden der Ukraine zu bekommen“, sagte Klitschko am Freitag in Berlin. Aus Deutschland sei dabei Hilfe „jeder Art“ willkommen. Klitschko - ein Weggefährte von Präsident Petro Poroschenko - nannte als Beispiele finanzielle Unterstützung und Hilfe durch „Know-How“.

Klitschko rechtfertigte die Grenzbefestigungspläne damit, dass es darum gehe, die Separatisten im Osten des Landes von weiterem Nachschub an Waffen und Kämpfern abzuschneiden. Ziel sei nicht ein „Mauerbau zwischen Völkern“, sondern der Schutz vor Aggression. Die Mauer soll nach den Plänen der ukrainischen Regierung bis zu 2300 Kilometer lang werden. Zudem solle es auf knapp 1500 Kilometer Länge einen Graben geben.

Deutschland war von 1961 bis 1989 durch eine Mauer (Berlin) beziehungsweise einen Zaun getrennt. Dieses fast unüberwindliche Hindernis hatte die DDR errichtet. (Tsp/dpa)

Unsere Ukraine-Expertin Claudia von Salzen, die auch bei der Veranstaltung mit Vitali Klitschko war, merkt dazu an: Klitschko hat nicht um deutsche Unterstützung beim Mauerbau gebeten, wie die Nachrichtenagentur dpa zunächst - und somit auch in einer früheren Version dieses Beitrags - berichtet hatte, sondern sich grundsätzlich für deutsche Hilfe ausgesprochen: "Wir brauchen deutsche Unterstützung jeder Art."

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