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Politik: US-Präsidentschaftswahl: Pat Buchanan spaltet die Reformer

Am ersten Tag ihres Wahlparteitages hat sich die amerikanische Reform-Partei gespalten. Gegner des Ex-Republikaners Pat Buchanan verließen am Donnerstag die Convention in Long Beach und zogen in ein Nachbargebäude, wo sie den Physiker John Hagelin als ihren Präsidentschaftskandidaten feierten.

Am ersten Tag ihres Wahlparteitages hat sich die amerikanische Reform-Partei gespalten. Gegner des Ex-Republikaners Pat Buchanan verließen am Donnerstag die Convention in Long Beach und zogen in ein Nachbargebäude, wo sie den Physiker John Hagelin als ihren Präsidentschaftskandidaten feierten. "Wir haben die Basis, fast die gesamte Parteiführung und fast alle Bundesstaaten bei uns", sagte Hagelin, der 1996 Kandidat der Naturgesetzpartei war.

Buchanans Anhänger setzten ihre Convention fort. Beide Seiten behaupten, die wahre Reform-Partei zu sein und Anspruch auf 12,5 Millionen Dollar Wahlkampfkostenerstattung aus der Bundeskasse zu haben. Hagelins Anwalt zeigte Buchanan wegen Betrugs an. Die Federal Election Commission (FEC), die Wahlaufsichtsbehörde der USA, muss nun über die Rechtmäßigkeit der konkurrierenden Kandidaten entscheiden.

Hagelin wirft Buchanan vor, sich mit 500 000 illegalen Unterschriften die nötigen Delegierten-Stimmen zur Nominierung verschafft zu haben. Nach den Parteistatuten darf nur der US-Wähler für einen Reform-Präsidentschaftskandidaten stimmen, der Parteimitglied ist, um die Wahlteilnahme bat oder Reform-Petitionen unterzeichnet hat. "Buchanan hat einfach seine Helfer aus seiner Zeit als Republikaner mobilisiert," sagte Hagelin dem Tagesspiegel.

Der Vorstand hatte Buchanan nach seiner Weigerung, seine Unterstützerlisten offenzulegen, von der Wahl ausgeschlossen. Buchanan hatte den Vorstand durch ihm Ergebene ersetzt, die den Ausschluss zurücknahmen. "Wir haben uns an alle Regeln gehalten, so wie wir sie verstanden", sagte Buchanan. "Politisch haben wir gewonnen. Die können uns nur vor Gericht schlagen."

Die Spaltung der Reform-Partei und der Niedergang der Zustimmung für Buchanan wurde von US-Kommentatoren als das Ende jener Partei angesehen, deren Gründer Ross Perot 1992 und 1996 gute Wahlergebnisse erzielte und Bill Clintons Wahlsiege mit ermöglicht hatte.

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