zum Hauptinhalt
Irans Präsident Hassan Ruhani ist vielen Konservativen zu liberal eingestellt.

© REUTERS

Wahlen in Iran: Medien: Drei Fünftel der Parlamentsbewerber abgelehnt

Die zentrale Wahlkommission hat vor allem Befürworter politischer Reformen für die Wahl am 26. Februar nicht zugelassen.

Rund 60 Prozent der Bewerber für die Parlamentswahl im Iran sind laut Medienberichten abgelehnt worden. "Von etwa mehr als 12.000 eingeschriebenen Kandidaten wurden 4700 zugelassen", zitierten iranische Medien am Montag einen Sprecher der zentralen Wahlkommission. Diese ist vom mächtigen Wächterrat abhängig und wird von den Konservativen dominiert.

Das Lager der Befürworter politischer Reformen kritisierte die Auswahl der Kandidaten. "Von landesweit 3000 Reformkandidaten wurden nur 30 zugelassen, was einem Prozent entspricht", sagte der Reformer Hossein Maratschi der Tageszeitung "Schargh". In der Hauptstadt Teheran wurden seinen Angaben zufolge nur vier Vertreter des Reformlagers zur Wahl zugelassen.

Die Parlamentswahl am 26. Februar ist für Präsident Hassan Ruhani von großer Bedeutung. Der als fortschrittlich geltende Staatschef will sich im Parlament eine Mehrheit von Unterstützern sichern. Bislang gehört die Mehrheit der Abgeordneten dem konservativen Lager an, das Ruhanis Politik ablehnt oder ihr zumindest skeptisch gegenüber steht.

Die abgelehnten Bewerber haben nun die Möglichkeit, Einspruch gegen die Entscheidung einzulegen. Die endgültige Kandidatenliste für die Wahl soll am 4. Februar vorliegen. Bei der Parlamentswahl im Jahr 2012 waren etwa 60 Prozent der Bewerber zugelassen worden. Damals beteiligte sich das Reformlager allerdings nicht aktiv an dem Urnengang. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false