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Flüchtlinge in einer Zeltstadt im Dresdner Stadtteil Friedrichstadt.

© imago/epd

Zeltlager in Dresden: Massenschlägerei unter Flüchtlingen

In dem neuen Dresdner Zeltlager ist es laut Polizei zu einer Massenschlägerei unter Flüchtlingen gekommen. Syrer und Afghanen gerieten aneinander.

Bei einer Auseinandersetzung zwischen Flüchtlingen im Dresdner Zeltlager sind am Samstag acht Menschen verletzt worden, darunter eine Frau. Die Polizei, die mit 14 Streifenwagen und zwei Zügen Bereitschaftspolizei vor Ort war, beendete die Massenschlägerei und hielt die jeweils etwa 50 Syrer und Afghanen auseinander, wie ein Sprecher mitteilte.

„Männer und Frauen gingen mit allem, was greifbar war, aufeinander los - von der Zaunlatte bis zum Bettgestell.“ Warum der Streit der beiden Gruppen eskaliert war, blieb zunächst unklar. Rund 80 Polizisten sollen zur Sicherheit vorläufig in dem neuen Zeltlager bleiben, in dem seit einer Woche rund 1000 Asylbewerber campieren. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte erst vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, dass es angesichts der Verhältnisse in dem Zeltlager zu gewalttätigen Auseinandersetzungen innerhalb der Flüchtlingsgruppen kommen könnte.

Neue Notunterkunft nicht vor Montag fertig

Die neue Notunterkunft für Flüchtlinge in Dresden wird nicht vor Montag bezugsfertig sein. Derzeit fehlten beispielsweise noch Zäune für die Absperrung des Geländes rund um die zwei Turnhallen der Technischen Universität, sagte eine Sprecherin der zuständigen Landesdirektion Dresden am Samstag. Auch sei noch nicht geklärt, wer die medizinische und soziale Betreuung übernimmt. In den zwei Hallen werden rund 600 Menschen unterkommen, der Gebäudekomplex soll vom Freistaat als Erstaufnahme-Einrichtung genutzt werden.

Bereits aufgebaut sind in den zwei nebeneinander liegenden Sporthallen Feldbetten. Schränke für persönliche Dinge oder einen Rückzugsraum für Familien gibt es bislang noch nicht. In dem Komplex sind 52 Duschen und 30 Toiletten vorhanden, zusätzlich wurden acht Dixi-Toiletten angeschafft. Der Behördensprecherin zufolge ist denkbar, dass Familien mit Kindern aus dem Zeltlager in Dresden-Friedrichstadt in die Turnhallen umziehen können. Die hygienischen Umstände im Camp waren zuletzt heftig kritisiert worden.

Die Turnhallen werden nach Angaben von Universitäts-Sprecherin Marlene Odenbach normalerweise für rund 70 Prozent des Uni-Sport-Angebots genutzt. Alle Kurse seien bis auf weiteres abgesagt. „Überleben geht vor Freizeitgestaltung“, sagte Odenbach. Im Juli kamen nach Angaben der Landesdirektion mehr als 4.000 neue Asylbewerber nach Sachsen, rund 4.900 waren es in den ersten sechs Monaten 2014. (dpa/epd)

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