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Arbeitsmigranten aus der EU sind äußerst mobil, sagt die EU-Kommission.

© pa/dpa

Zuwanderer aus der EU: Mobil, überqualifiziert und günstig

Arbeitsmigranten aus dem europäischen Ausland sind laut einer Fallstudie der EU-Kommission eher überqualifiziert als ihre einheimischen Kollegen.

"Mobile EU-Bürger nehmen Beschäftigungen unterhalb ihres Qualifikationsniveaus an", erklärte die Brüsseler Behörde in der am Dienstag vorgelegten Untersuchung. Die Kommission hatte die Situation in den Großstädten Barcelona, Dublin, Hamburg, Lille, Prag und Turin unter die Lupe genommen. Die Autoren sprechen von einer "Vergeudung von Fähigkeiten", die die Vorteile der allgemeinen Freizügigkeit in Europa schmälere.
Die Bewegungsfreiheit bringe einige "Herausforderungen, die gelöst werden müssen", gab die EU-Kommission zu. Unter dem Strich hätten jedoch alle sechs untersuchten Städte vom Zuzug der Arbeitskräfte wirtschaftlich profitiert. So zeigten die Untersuchungen zu Turin, dass Ausländer im Jahr 2009 den italienischen Steuerbehörden einen Nettogewinn von 1,5 Milliarden Euro eingebracht hätten. Die Migranten füllten bestehende Lücken auf dem Arbeitsmarkt und trügen zu Wachstum und Innovationen bei, konstatierten die Brüsseler Fachleute. "EU-Bürger ziehen hauptsächlich wegen Arbeitsmöglichkeiten um, sind im Durchschnitt jünger und nehmen eher am Wirtschaftsleben teil als die ansässige Bevölkerung in den untersuchten Städten", hieß es.

Die EU-Kommission hatte die Studie anlässlich einer "Bürgermeisterkonferenz" in Brüssel vorgestellt, zu der sich mehr als 100 Bürgermeister und andere Kommunenvertreter eingefunden hatten.
Ziel war es laut der Kommission, "derzeitige Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit der Freizügigkeit von EU-Bürgern" zu diskutieren und sich über bewährte Verfahren in der Integrationspolitik auszutauschen. (Tsp/epd)

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