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Gladbachs Siegtorschütze Patrick Herrmann.

© AFP

Update

0:1 gegen Gladbach: FC Schalke 04 bangt nach Heimpleite um Platz drei

Beim FC Schalke 04 hat das große Zittern um die Champions League begonnen. Nach dem 0:1 im West-Duell gegen Borussia Mönchengladbach ist die direkte Qualifikation in Gefahr.

Es war ein symbolisches Bild für den FC Schalke 04 an diesem Abend. Julian Draxler lag am Boden und musste sich behandeln lassen. Das 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach stand in diesem Moment gerade einige Sekunden fest, und Draxler dürfte wie seinen Kollegen in diesem Moment klar geworden sein, in welch bedrohliche Situation sie sich gebracht hatten. Die zweite Niederlage hintereinander lässt den einst komfortablen Vorsprung auf Platz vier auf drei Punkte schmelzen. Jens Keller blickte jedenfalls äußerst besorgt drein – das Minenspiel des Schalker Trainers war aber gänzlich gegenteilig zu dem, was er sagte: „Wir haben keine Sorge. Wir werden die nötigen Punkte holen, um unsere Ziele zu erreichen.“

Die Darbietung seiner Mannschaft war allerdings bedenklich gewesen. Die Schalker hatten so gut wie keine Chance, auch nur einen Punkt zu gewinnen. Rechtsfuß Patrick Herrmann erzielte nach 35 Minuten mit einem präzisen Linksschuss das entscheidende Tor, das den Borussen den ersten Sieg in Gelsenkirchen seit 22 Jahren bescherte. Mit ein wenig mehr Konzentration im Abschluss hätte er sogar deutlich höher ausfallen können. Doch auch so hat sich die Mannschaft von Trainer Lucien Favre so gut wie sicher für den internationalen Wettbewerb qualifiziert. „Wir haben einen Riesenschritt gemacht“, sagte Patrick Herrmann. Und Max Eberl, Borussias Sportdirektor, hat „Blut geleckt, wir wollen noch mehr erreichen“. Sogar Platz vier und die mögliche Qualifikation für die Champions League ist noch möglich.

Die Schalker wirkten dagegen wie schon vor einer Woche in Stuttgart ziemlich kraftlos. Die junge Mannschaft zollt der langen Saison sichtlich Tribut. „Nach dem Gegentreffer sind wir nicht mehr ins Spiel gekommen“, sagte Trainer Keller. „Da haben wir es den Gladbachern zu leicht gemacht. Wir haben nicht mit dem Kopf Fußball gespielt.“ Die Gäste konnten viel zu leicht kombinieren und wurden dabei äußerst selten gestört. Es gab kaum einmal Momente im Spiel, in denen die Schalker ihre körperliche Wucht einsetzten. Erst in der 82. Minute hatte Adam Szalai eine Chance, als er den Außenpfosten traf. Eine Schlussoffensive war dennoch nicht zu sehen.

Es war der erste Sieg seit 22 Jahren für Gladbach auf Schalke

„Wir haben noch genügend Benzin“, sagte Manager Horst Heldt. „So etwas dürfen wir den Spielern gar nicht erst einreden.“ Vielmehr gehe es nun darum, die Profis an ihre Stärken zu erinnern. „Die Mannschaft hat lange auf hohem Niveau gespielt“, sagte Heldt. Diese Qualitäten müsse sie nun wieder zeigen.

Es geht Heldt vor allem darum, die Mannschaft auf den letzten Metern stark zu reden. Die Personalsituation ist weiterhin nicht gerade erfreulich. Klaas-Jan Huntelaar dürfte zwar nach seiner Rachenentzündung in der kommenden Woche wieder hergestellt sein, was dem Offensivspiel gut tun würde. Jefferson Farfan dagegen, der zuletzt nach der Einnahme eines Schmerzmittels eine allergische Reaktion zeigte, wird wohl nicht zurückkehren. „Ich glaube, dass die Jungs zu viel überlegen“, sagte Jens Keller noch. Offenbar muss der Trainer jetzt als Psychologe tätig werden.

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