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Wie der große Robben. Siegtorschütze René jubelt mit den Preussen-Fans.

© imago/Matthias Koch

1:0 gegen Lichtenberg 47 im Finale: BFC Preussen holt überraschend den Berliner Pokal

Überraschend hat sich Sechstligist BFC Preussen im Berliner Fußball-Pokalfinale gegen Fünftligist Lichtenberg 47 mit 1:0 durchgesetzt. Und das vor landesweitem Publikum.

Mit einem kräftigen Satz war René Robben über die Bande gesprungen und stolzierte vor der Haupttribüne umher, genau dort, wo die Fans des BFC Preussen gerade in Ekstase gerieten. „Seht her, ich war es, ich, ich, ich“, schien Robben zeigen zu wollen. Wäre aber gar nicht nötig gewesen. Hatten ihn doch alle gesehen, seinen Kopfball nach 18 Minuten, mit dem der Angreifer der Preussen das Berliner Pokalfinale gegen den SV Lichtenberg 47 entschied. Durch den 1:0 (1:0)-Sieg gelang dem Klub aus Lankwitz der erste Pokalsieg seit 1981 und die größte Überraschung seit der Wiedervereinigung des Berliner Verbandes (BFV).

BFC Preussen? Hatte nun wirklich keiner mit gerechnet. Eher mit dem BFC Dynamo, dem Berliner AK oder Viktoria 1889, den Berliner Vertretern aus der vierten Liga. Die waren aber alle früh gescheitert und so bestritten am Ende ein Fünftligist (Lichtenberg) und ein Sechstligist (Preussen) das Endspiel. Das war aus Berliner Sicht ein wenig unglücklich, weil das Finale erstmals im Rahmen einer Konferenz in der ARD übertragen wurde. Gegen die teilweise traditionsreichen Duelle anderer Verbände hatte der BFV nur semibekannte Namen entgegen zu setzten. Lichtenberg und der BFC Preussen boten trotzdem ein unterhaltsames Fußballspiel, das den Abschluss eines langen Fußballtages im Friedrich-Ludwig-Jahn- Sportpark darstellte. Zuvor hatten unterklassige Endspiele, verschiedene Turniere und ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft der Blinden das Rahmenprogramm gebildet.

Je länger der Tag dauerte, desto mehr Zuschauer kamen ins Stadion. Zum Finale der Männer waren es 3874, allesamt stimmgewaltig, mit Vorteilen für die Preussen. Wie auf den Rängen waren die Südberliner auch auf dem Feld überlegen. Preussen stellte die eindeutig bessere Mannschaft und hätte ihr Torschütze Robben vielleicht ein bisschen weniger gefeiert und sich ein bisschen mehr auf seine eigentliche Aufgabe vor dem Tor konzentriert, das Ergebnis wäre verdientermaßen viel höher ausgefallen.

Das alles spielte aber keine Rolle mehr, als Preussens Kapitän Rommel Abou-Chaker gegen 19.15 Uhr den neu geschaffenen Pokal von BFV-Präsident Bernd Schulz überreicht bekam. Der 38-Jährige und seine Mitspieler werden Berlin zur kommenden Saison im DFB-Pokal vertreten. Die Teilnahme bringt dem Klub um die 120000 Euro ein und vielleicht ein Spiel gegen einen attraktiven Bundesligisten. Berlin wird als einziger Verband einen Sechstligisten in den Wettbewerb schicken. BFC Preussen, der größte Außenseiter von allen. Eine Rolle, die dem Klub zu liegen scheint.

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