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1:0-Sieg gegen die Bayern: Dortmund gewinnt das Gipfeltreffen

Borussia Dortmund hat das Spitzenspiel gegen den Rekordmeister Bayern München durch ein Tor von Torjäger Robert Lewandowski gewonnen. Arjen Robben wurde in den Schlussminuten zur tragischen Figur.

Bereits in der ersten Minute durften mehr als 80.000 Besucher im Stadion und viele Millionen Fernsehzuschauer in 200 Ländern erleben, was sie an diesem Abend erwarten würde: Dortmunds Torhüter Weidenfeller hatte einen Gegenzug marschierte Jakub Blaszczykowski durch und schob den Ball am langen Eck vorbei. Als wenig später Kevin Großkreutz aus kurzer Entfernung zum Schuss kam, explodiere das Stadion zum ersten Mal. BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte sich vor dem ultimativen Gipfeltreffen von Borussia Dortmund und Bayern München gewünscht, „einen Geräuschpegel zu erleben, der seinesgleichen sucht“.

Den bekam er geboten, die phänomenale Kulisse gab alles, genau wie zwei hoch motivierte Mannschaften, die über 90 Minuten ein Höllentempo vorlegten. Den Sieg errangen die Dortmunder, das Tor zum 1:0 (0:0) gelang Robert Lewandowski eine Viertelstunde vor Spielschluss. Der BVB hat den entscheidenden Schritt zur Verteidigung der Meisterschaft gemacht, im Revier feierten sie eine rauschende Party.

Bayern-Trainer Jupp Heynckes hatte Bastian Schweinsteiger auf die Bank beordert, für den Nationalspieler brachte der Luis Gustavo und opferte damit ein wenig Kreativität zugunsten von defensiver Stabilität. Beim BVB mussten sie am Tag vor dem großen Spiel die Hoffnung begraben, Mario Götze zumindest wieder im Aufgebot zu haben. Dortmunds Supertalent, das das Hinspiel in München entschieden hatte, ist nach langwieriger Schambein-Entzündung noch nicht wieder richtig fit.

Die Dortmunder vertrauten auf ihre bewährte Taktik, mit der sie die Bayern zuletzt drei Mal in Folge in die Schranken gewiesen hatten: Auf der rechten Außenbahn bearbeiteten die beiden Polen Piszczek und Blasczykowski den Franzosen Franck Ribery, auf der linken hatten Schmelzer und Großkreutz den Auftrag, Arjen Robben zu stören. Das funktionierte zunächst blendend, das Spiel diktierte weitgehend die Borussia, die ein mörderisches Tempo vorlegte.

Das Topspiel in Bildern:

Die Bayern mussten sich strecken, ihre Reihen zu ordnen. Dies gelang vor allem Holger Badstuber, der in der Innenverteidigung überragend agierte. Was dennoch auf das Tor kam, entschärfte Torhüter Manuel Neuer. So wie in der Anfangsphase gegen Großkreutz, als er fantastisch reagierte. Und wenn Neuer machtlos war, hatten die Bayern Glück: In der 37. Minute schraubte sich Lewandowski nach einer Flanke von Piszczek hoch, doch sein Kopfball aus sieben Metern klatschte nur an die Latte.

Und die Bayern? Die bemühten sich redlich, Struktur in ihr Spiel zu bringen, was ihnen im Laufe der ersten Halbzeit immer besser gelang. Wirklich gefährliche Gegenangriffe blieben jedoch Mangelware, die beste Chance der ersten Hälfte hatte Toni Kroos, dessen Schuss ganz knapp am linken Pfosten des Dortmunder Tors vorbeirauschte. An Tempo und Emotionen ließ das Spitzenspiel keine Wünsche offen, doch es fehlten die Tore.

Auch nach dem Seitenwechsel hatte der BVB die erste Chance, doch Kagawas Kopfball aus kurzer Entfernung war eine sichere Beute für Neuer. Bayern wehrte sich, es war ein offener Schlagabtausch. Ribery hatte die Chance, sein Schuss strich am kurzen Pfosten vorbei. Heynckes brachte Schweinsteiger, um die Offensive weiter zu stärken. Die Gäste kamen, was auch dem Umstand geschuldet war, dass die Borussia nach einer Stunde ein wenig müde wirkte. Wer würde den ersten Wirkungstreffer setzen, der das Spiel entscheidet? Es war Lewandowski, der einen Schuss von Großkreutz unhaltbar mit der Hacke verlängerte.

Doch das war es noch nicht: In der 85. Minute bekamen die Bayern die Riesenchance zum Ausgleich. Weidenfeller holte Robben von den Beinen, der zum fälligen Elfmeter antrat, jedoch in Weidenfeller seinen Meister fand. Dortmund flippte endgültig aus, die Stadt darf sich auf die achte Deutsche Meisterschaft vorbereiten. Vor dem Gipfel im Revier hatte Nationalspieler Thomas Müller verkündet, das Münchener Starensemble ziehe jede Menge Kraft und Zuversicht aus der Tatsache, „dass wir es wieder aus eigener Kraft schaffen können“. Diese Hoffnung hat sich am verflüchtigt wie Nebel in der Morgensonne.

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