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Voller Einsatz. Michael Parensen spielt seit 2009 beim 1. FC Union.

© dpa

Union Berlin vor dem Spiel bei 1860 München: Michael Parensen verlängert - und geht ein Risiko ein

Michael Parensen verlängert seinen Vertrag beim 1. FC Union bis 2016 – obwohl seine Rolle für die Zukunft ungewiss ist.

Beim 1. FC Union hat sich eingebürgert, dass zu Pressekonferenzen vor Punktspielen nur Trainer Norbert Düwel erscheint. Das habe sich bewährt, begründete die Medienabteilung vor Monaten das Ende des früher üblichen Doppels mit einem Fußballer. Ab und an taucht aber doch noch ein Profi an den Stehpulten auf, wenn es besondere Anlässe gibt wie eine Vertragsverlängerung. Als sich am Freitag im Vorfeld der Partie am Sonntag (13.30 Uhr) bei 1860 München Michael Parensen zu Düwel und Pressesprecher Christian Arbeit gesellte, war allerdings nicht unbedingt sofort auf ein neues Arbeitspapier für den 28-jährigen Allrounder zu schließen.

Viele Anhänger glaubten nicht mehr an seine Zukunft bei Union. Der mit über sechs Jahren Verweildauer dienstälteste Union-Profi, der als Einziger den Zweitliga-Aufstieg 2009 miterlebte, schien nach den zahlreichen Neuverpflichtungen auf dem Abstellgleis zu stehen. Doch der 1. FC Union überraschte mit der Vertragsverlängerung bis 2016, obwohl vor allem die Zugänge von Stephan Fürstner (Greuther Fürth) und Dennis Daube (FC St. Pauli) sowie die Festanstellung der Kölner Leihgabe Maximilian Thiel den Spielraum von Parensen im defensiven und linken Mittelfeld arg einschränken. Auch Kapitän Damir Kreilach bleibt ein Kandidat für die Sechserposition, selbst wenn er bisweilen offensiver eingesetzt wird.

Im schlimmsten Fall als Backup

„Es war auch in den letzten Jahren so, dass wir immer wieder Verstärkungen geholt haben. Am Ende habe ich doch relativ viele Spiele gemacht“, sagte Parensen. „Ich halte alle Neuzugänge für sehr gute Spieler. Trotzdem werde ich mich der Konkurrenz stellen.“ 163 Pflichtspiele hat Parensen bislang für Union bestritten, 22 davon in dieser Meisterschaft, 20 davon von Beginn an.

Nach aktuellem Stand könnte Parensen im schlimmsten Fall in der kommenden Saison nur eine Backup-Rolle als linker Außenverteidiger bleiben, den Union neben dem etatmäßigen Innenverteidiger Fabian Schönheim aber noch nicht gefunden hat. Parensen geht ein Risiko ein. Er unterschrieb einen leistungsbezogenen Vertrag. Ohne regelmäßige Spiele dürften seine Bezüge stark sinken. Fehlende Spielpraxis könnte Parensens Zukunft als Profi nach 2016 erschweren. Er hätte jetzt vermutlich bei einem anderen Zweit- oder Drittligisten einen langfristigeren Vertrag unterschreiben und öfter spielen können. Aber offensichtlich hat sich der werdende Vater und BWL-Fernstudent vorerst für Berlin als Lebensmittelpunkt entschieden. Der Verein hingegen kann nicht viel verlieren. Ersatz für den sportlich nicht mehr unverzichtbaren Publikumsliebling ist geordert. Düwel kann sich dennoch auf Parensens unstrittige Einsatzbereitschaft und seine Fähigkeiten als pflegeleichter Teamplayer verlassen.

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