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Unions Sebastian Polter feiert den Treffer zum 1:0 gegen Würzburg.

© Maurizio Gambarini/dpa

Update

2. Bundesliga: 1. FC Union schlägt Würzburg und klettert auf Platz zwei

Die Köpenicker müssen eine Halbzeit in Unterzahl spielen, lassen defensiv aber kaum etwas zu und gewinnen verdient gegen die Würzburger Kickers.

An der Torauslinie, irgendwo zwischen Sechzehnerlinie und Eckfahne, in einer der unscheinbarsten Gegenden des Platzes, hätte das Spiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und den Würzburger Kickers eine ungeahnte Wendung nehmen können. Der Berliner Verteidiger Roberto Puncec setzte seine Hände kurz vor der Pause zwei Mal zu energisch ein im Zweikampf, zwei Mal griff er seinem Gegenspielern ins Gesicht, was einen Platzverweis zur Folge hatte. Zehn Berliner mussten sich eine komplette Halbzeit lang in Unterzahl erwehren und taten dies im Stile einer Spitzenmannschaft. Union siegte 2:0 (1:0) und kletterte durch den sechsten Sieg im siebten Spiel 2017 erst einmal auf Platz zwei der Tabelle. „Das war unser Ziel, wir wollten mit einem Sieg Druck auf Hannover ausüben“, sagte Toni Leistner.

Bisher war Union in dieser Saison von den Eventualitäten des Spiels weitestgehend verschont geblieben. Kaum Verletzte, kaum Sperren. Umso bemerkenswerter, wie stabil die Mannschaft auch in Unterzahl weiterspielte. „Da sieht man, was sie imstande ist zu leisten“, sagte Unions Trainer Keller.

Die jüngste Erfolgsserie hat das Selbstvertrauen rund um den gesamten Verein größer werden lassen. In Köpenick glauben sie inzwischen fest an den ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte. So brannten die feuererprobtesten unter den Berliner Fans schon vor dem Anpfiff ein Feuerwerk ab. Hinter der Fankurve gingen die Raketen hoch, in allen Farben blitzte und blinkte es am Köpenicker Abendhimmel. Die Mannschaft zog nach, gleich zu Beginn bot sich Steven Skrzybski die erste Chance, sein Schuss wurde aber abgeblockt.

Die Würzburger, eines der besten Defensivteams der Liga, spielten forscher nach vorn als erwartet. Nach einer Viertelstunde rettete Unions Torhüter Daniel Mesenhöler, der ein souveränes Debüt gab und den verletzten Jakob Busk hervorragend vertrat, in höchster Not. Gerade als Würzburg immer mutiger wurde, fiel der Berliner Führungstreffer. Einen Eckball verlängerte der starke Michael Parensen in die Mitte, wo Sebastian Polter mit all seiner Wucht herangerauscht kam und per Kopf das 1:0 erzielte.

Bis zur Pause passierte nicht mehr viel, abgesehen vom handgreiflichen Puncec. Trainer Jens Keller stellte um, nahm Angreifer Simon Hedlund vom Feld und ersetzte den hinausgestellten Innenverteidiger Puncec durch den Innenverteidiger Emanuel Pogatetz. Sein Kollege Bernd Hollerbach ersetzte dagegen einen Verteidiger durch einen Stürmer. Nützte aber nichts, Union blieb vor 19.875 Zuschauern auch in Unterzahl die bessere Mannschaft. Immer wieder setzten die Berliner gefährliche Konter, einen davon nutzte Damir Kreilach zum 2:0, als er einen von Polter verlängerten Ball erlief und den Würzburger Torwart Robert Wulnikowski umspielte.

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