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Mäzen Hopp hat 240 Millionen Euro in den Verein gesteckt.

© dpa

65 Millionen Euro Schulden in zwei Jahren: Hoffenheim bleibt ein Verlustgeschäft

Fast eine Viertelmilliarde Euro und damit viel mehr als bisher angenommen hat Dietmar Hopp schon in die TSG Hoffenheim gesteckt. Doch das hat nicht gereicht. Der Verein schreibt tiefrote Zahlen.

Zuzenhausen - 90 Millionen Euro musste der Mäzen aufbringen, um die riesigen Verluste seit 2007 auszugleichen. Nach dem Abschied von Trainer Ralf Rangnick und Mittelfeldstar Luiz Gustavo löste Hopp mit der Bekanntgabe der Zahlen erneut Aufsehen aus und schob die Verantwortung für die Defizite einer einstigen Führungskraft des Bundesligisten in die Schuhe.

„Der damalige Manager Jan Schindelmeiser hat hoch dotierte Verträge mit den Spielern abgeschlossen, die uns beinahe den Hals gebrochen haben. Unsere Personalkosten sind explodiert“, sagte Hopp der „Rhein-Neckar-Zeitung“. Fehleinkäufe wie Wellington und Franco Zuculini seien Totalverluste gewesen und hätten den Verein Millionen gekostet. „Die Herbstmeisterschaft 2008 mussten wir teuer bezahlen“, sagte der Milliardär und rechnete vor, dass der Verein von 2007 bis 2009 ein Minus von etwa 65 Millionen Euro erwirtschaftet habe. Allein 2010 seien es nochmals rund 32 Millionen gewesen, die durch den Verkauf von Carlos Eduardo auf 16,6 Millionen reduziert werden konnten. „Auch 2011 werden uns sieben Millionen Euro fehlen“, sagte der 70-Jährige. Und das trotz der mindestens 17 Millionen Euro, die Hoffenheim für den Transfer von Luiz Gustavo zum FC Bayern bekomme.

Zukunftstauglich sind die Dauersubventionen für den SAP-Gründer, der 99 Prozent des Klub-Stammkapitals hält, nicht. Er will, dass der Verein in zwei bis drei Jahren schwarze Zahlen schreibt und trotzdem erfolgreich Fußball spielt. Hopp stellt Manager Ernst Tanner und Trainer Marco Pezzaiuoli damit vor eine anspruchsvolle Aufgabe. „Es ist eine Notwendigkeit, dass wir hin und wieder einen guten Spieler abgeben müssen, wenn wir nicht den Entzug der Lizenz riskieren wollen“, sagte Hopp. Der frühere erfolgreiche Jugendtrainer Tanner soll die Nachwuchsarbeit in Schwung bringen. Denn aus der eigenen Jugend sei „enttäuschend wenig bisher gekommen“, klagte Hopp. „Ich hoffe, dass Ernst Tanner künftig mehr bewegen kann.“ (dpa)

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