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Initiativbewerbung gegen die San Antonio Spurs. Reggie Redding hätte nichts dagegen, für die NBA entdeckt zu werden.

© picture alliance / dpa

Alba Berlin gegen die San Antonio Spurs: Bewerbungsspiel gegen den NBA-Champion

Die Basketballer von Alba Berlin wollen das Spiel gegen NBA-Champion San Antonio Spurs als Bühne nutzen. Alba-Coach Sasa Obradovic hingegen sieht dem Spiel mit gemischten Gefühlen entgegen: Er fürchtet sich vor Verletzungen.

Mündlich hat Reggie Redding seine Bewerbung schon einmal abgegeben. „Wenn ich irgendwann nochmal eine Chance in der NBA bekäme, wäre es wunderbar, für die San Antonio Spurs zu spielen“, sagt der Flügelspieler von Alba Berlin. Und fügt mit einem leicht ironischen Grinsen hinzu: „Sie spielen das Spiel auf die richtige Art. Ich würde da perfekt reinpassen.“ Wie so viele in Europa unter Vertrag stehende US-Amerikaner träumt auch Redding immer noch ein bisschen von einem Engagement in der besten Liga der Welt. Und da Gregg Popovich, der Trainer der San Antonio Spurs, dafür bekannt ist, auch an ungewöhnlichen Orten nach passenden Spielern zu suchen, ist Reddings Träumerei gar nicht so unrealistisch. „Solche Sachen passieren“, sagt der 26-Jährige. „Das wäre doch toll, oder?“

Auch für Albas Trainer Sasa Obradovic ist das Spiel gegen die San Antonio Spurs etwas Besonderes. Ihm ist allerdings wichtig, dass seine Mannschaft auch gegen den NBA-Champion nicht von ihrem Weg abweicht, der sie bisher in drei Saisonspielen zu drei Siegen geführt hat. „Ich gehe da mit Spaß ran. Für mich ist aber wichtiger, was nach San Antonio kommt“, sagt der Serbe. Sasa Obradovic will, dass seine Spieler als Team auftreten: „Es geht nicht um einen individuellen Wettkampf. Niemand soll beweisen wollen, dass er vielleicht in die NBA gehört.“ Vor zwei Jahren, als Alba Berlin die Dallas Mavericks zu Gast hatte, schien vor allen Dingen Dashaun Wood dieses Ziel zu verfolgen. Der Berliner Spielmacher verrannte sich allerdings in Einzelaktionen und lieferte mit nur vier Treffern bei 16 Wurfversuchen eine eher abschreckende Eigenwerbung ab.

Ähnliches ist von Reggie Redding nicht zu erwarten, trotz seiner kleinen Schwärmerei scheint der beste Spieler von Alba Berlin in der vergangenen Saison das Spiel gegen die San Antonio Spurs ganz gut einordnen zu können. „Es wird natürlich schon aufregend für mich, weil ich nun mal ein Spurs-Fan bin“, sagt Redding. „Für unsere Saison ändert das Spiel aber nichts, egal ob wir gewinnen oder verlieren.“

Sasa Obradovic rechnet mit Niederlage gegen die San Antonio Spurs

Sasa Obradovic rechnet mit einer Niederlage, schließlich trete man gegen „das beste Team der Welt und den besten Trainer der Welt“ an. Auf einen freundschaftlichen Empfang sollten sich die Texaner deswegen aber noch lange nicht einstellen. „Wir kennen nur unseren Weg, da gibt es keine Freundschaft“, sagt Sasa Obradovic. Schon aus Eigennutz werde man nicht mit halber Kraft oder respektvollem Abstand auftreten: „Wenn man nicht mit 100 Prozent Einsatz spielt, kann man sich leichter verletzen.“ Im Gegensatz zum Mavericks-Spiel vor zwei Jahren sollen dieses Mal auch Albas Nachwuchsprofis wie Newcomer Moritz Wagner zum Einsatz kommen. „Moritz wird spielen, keine Sorge. Ich habe gemerkt, dass die Leute ihn sehen wollen“, sagt Obradovic.

Albas stoischer Spielmacher Cliff Hammonds denkt eher darüber nach, wie man die Kreise von Spurs-Star Tony Parker stören kann. „ Es ist eine tolle Chance, gegen Spieler dieser Qualität anzutreten“, sagt Hammonds. Noch schöner wäre es nur gewesen, auswärts bei den Spurs in den USA anzutreten. „Aber ich nehme, was ich kriegen kann.“

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