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Alba Berlin: Platt in Bamberg

Auch das zweite Spiel in drei Tagen geht verloren: Alba unterliegt in Bamberg mit 59:71.

Die Niederlage in der Europaliga in Ljubljana ist kaum verdaut, da müssen Alba Berlins Basketballer schon die nächste verkraften: Rund 40 Stunden nach dem Spiel am Donnerstag traten die Berliner am Samstag in der Bundesliga in Bamberg an und mussten die zweite Saisonniederlage auf nationaler Ebene hinnehmen. Die Franken gewannen verdient mit 71:59 (34:22). „Ich finde es inakzeptabel, dass wir zweimal innerhalb von 48 Stunden spielen mussten“, sagte Albas Trainer Luka Pavicevic. Er hätte sogar gerne die fällige Geldstrafe von 5000 Euro und die kampflose Niederlage in Kauf genommen, um nicht spielen zu müssen. „Wir haben von Anfang an nicht zu unserem Spiel gefunden“, sagte Albas Aufbauspieler Steffen Hamann, der zusammen mit dem anderen ehemaligen Bamberger Casey Jacobsen bei seinem alten Klub freundlich empfangen wurde.

Vor 6800 Zuschauern in der ausverkauften Bamberger Arena kämpften die Meister von 2007 (Bamberg) und 2008 (Alba) verbissen um jeden Ball. Nach acht Minuten setzten sich die Gastgeber durch zwei Dreier des ehemaligen Berliners Demond Greene erstmals auf 12:5 ab. Auch Bamberg hatte unter der Woche im Europapokal verloren, vor eigenem Publikum war das Team beim 39:69 gegen Turow Zgorzelec aus Polen regelrecht gedemütigt worden. Aber gegen Alba sind auch die Bamberger Fans immer besonders motiviert: Das Publikum entfachte eine Play-off-würdige Atmosphäre, die Bambergs Trainer Chris Fleming noch weiter befeuerte. Nach einem Foulpfiff gegen sein Team schleuderte er sein Sakko aufs Parkett, wofür er ein Technisches Foul kassierte, aber auch die Zuschauer noch mehr hinter sein Team brachte.

Auch im Schlussviertel kam Alba nicht mehr heran

Im zweiten Viertel lief bei Alba nur noch wenig zusammen, Fehlpässe und vergebene Freiwürfe – insgesamt trafen die Berliner nur 44 Prozent ihrer Versuche – häuften sich. Bamberg gewann den zweiten Abschnitt mit 21:10, die Berliner lagen zur Halbzeit mit zwölf Punkten zurück. Nach der Pause kämpfte sich Alba noch einmal auf 35:38 heran. Die Aufholjagd geriet jedoch ins Stocken, als Ansu Sesay mit seinem vierten Foul auf die Bank musste und Adam Chubb sich sogar mit seinem ungeschickten fünften Foul aus dem Spiel verabschiedete. Trotz dieser Probleme und der äußerst knappen Pause vor dem Spiel wechselte Alba sehr sparsam: Pavicevic vertraute auf gerade einmal acht Spieler, dazu kam ein Kurzeinsatz von Dragan Dojcin. Angeführt vom überragenden Predrag Suput (23 Punkte) setzten sich die Gastgeber wieder auf acht Punkte ab. Auch im Schlussviertel gelang es Bamberg, Alba auf Distanz zu halten und die Führung sogar auf mehr als zehn Punkte auszubauen. Den Berliner fehlten Energie und Ideen (und der immer noch verletzte Julius Jenkins), um die Gastgeber noch einmal in Gefahr zu bringen.

Kurz vor Schluss erregte sich Pavicevic über ein harte Bamberger Foul so sehr, dass er sein zweites Technisches Foul kassierte und von den Schiedsrichtern der Halle verwiesen wurde.

Es war das unrühmliche Ende einer Auswärtsfahrt, die Alba sicherlich schnell vergessen wollen wird.

Peter Seidel[Bamberg]

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