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Sport: Auf der Kippe

Die gute Nachricht vorweg: Berlin ist auch in der zweiten Runde des DFB-Pokals noch vertreten, unabhängig davon, wie der 1. FC Union heute in Essen spielt.

Die gute Nachricht vorweg: Berlin ist auch in der zweiten Runde des DFB-Pokals noch vertreten, unabhängig davon, wie der 1. FC Union heute in Essen spielt. Eigentlich war auch nichts anderes zu erwarten, wenn die – immer noch halbwegs große – Hertha bei einem Viertligisten antreten muss. Aber Hertha lässt in diesen Tagen eben keine Gelegenheit aus, sich zu blamieren. Wahrscheinlich haben die Herren Profis am Samstag noch gefeixt, dass ihr früherer Trainer Markus Babbel mit Hoffenheim beim Berliner AK ausgeschieden ist, einem Klub aus der Regionalliga. Die richtigen Schlüsse haben sie leider nicht daraus gezogen.

Ein bisschen mehr BAK stünde Hertha gut zu Gesicht: sich selbst nicht zu wichtig nehmen, dem inneren Schweinehund wenigstens einen erbitterten Kampf liefern, als Team auftreten. Das alles war bei den Berufsfußballern auch gestern in Worms nicht zu sehen. Man könnte einwenden, dass Hertha im Pokal doch immer schon Schwierigkeiten mit den Kleinen hatte, also alles normal ist. Nur ist die Situation bei Hertha derzeit alles andere als normal.

Der Klub steht auf der Kippe.

Das Aus ist nicht nur deshalb ärgerlich, weil den Berlinern insgeheim eingeplante Einkünfte durch die Lappen gehen; es passt auch in das Bild, das Hertha gerade abgibt: Schon jetzt wachsen die Zweifel, ob die Mannschaft ihr Saisonziel erreicht. Bei den Spielern bekommt man immer mehr den Eindruck, dass sie einfach nicht kapieren, worum es geht. Erst eine Woche ist es her, dass Trainer Jos Luhukay ihnen eine Grundsatzrede widmete. Das Resultat? Gleich null. Man musste gestern nur sehen, wie Änis Ben-Hatira in letzter Minute zur Ausführung eines Eckballs trottete. Als hätte er alle Zeit der Welt.

In Herthas Kader finden sich immer noch zu viele Schönwetterfußballer. Daran ist die Mannschaft schon in der Vorsaison zugrunde gegangen. Man hätte also im Sommer darauf reagieren können. Aber was will man von einem Klub erwarten, der sich einer eingehenden Analyse der Abstiegssaison verweigert? Die Analyse des Managers jedenfalls sah so aus: Wir hätten nur zwei Heimspiele mehr gewinnen müssen.

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