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Update

Ausschreitungen bei Pokalspiel: Anhänger von Dynamo Dresden randalieren in Hannover

Vor dem Pokalspiel bei Hannover 96 haben Dresdner Fans versucht, gegnerische Zuschauer anzugreifen. Außerdem sind bis zu 400 Randalierer illegal ins Stadion eingedrungen. Es gab Verletzte und mehrere Festnahmen.

Hunderte Fans von Dynamo Dresden haben am Mittwochabend das Stadion in Hannover gestürmt. 1.400 Anhänger versuchten vor dem Pokalspiel, die Kontrollpunkte zu durchbrechen. Drei Polizisten sowie mehrere Ordner und Fans wurden verletzt. 21 Personen wurden in Gewahrsam genommen. Bis zu 400 Fans kamen unkontrolliert ins Stadion. Einige von ihnen kletterten über Zäune, die bei der Aktion beschädigt wurden. Daraufhin wurden die Eingänge vorübergehend abgeriegelt. Nach dem Spiel stürmten einige Gästefans das Spielfeld und zündeten dort eine Leuchtrakete auf dem Rasen. Die Polizei konnte die Fans aber recht schnell wieder in ihren Block zurücktreiben.

"Die Dynamo-Fans haben leider nichts dazu beigetragen, um ihr schlechtes Image zu verbessern", sagte Polizeisprecher Dirk Hallmann am Donnerstag. Es habe eine sehr aggressive Stimmung geherrscht, auch die von der Polizei eingesetzten Konfliktmanager hätten nichts bewirken können. Wie viele Personen genau verletzt wurden, lasse sich vermutlich nicht mehr ermitteln, sagte Hallmann. Aus Angst vor den aggressiven Anhängern von Dynamo Dresden seien viele Ordner geflüchtet, berichtete er.

Der designierte Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) Andreas Rettig zeigte sich nach den Ausschreitungen erschrocken. "Das Stadionerlebnis darf für alle kein Ort des Schreckens werden, auch nicht für Polizisten", sagte der designierte Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Donnerstag im "Morgenmagazin" des ZDF.

Bereits vor Beginn des Spiels gab es mehrere Festnahmen. Fans aus Sachsen versuchten auf dem Weg zum Stadion in Hannover, Anhänger der gegnerischen Mannschaft anzugreifen. 15 Personen nahmen die Beamten in Gewahrsam. Auf ihrer Facebook-Seite kündigte die Polizei noch während des Spiels an, konsequent einzugreifen.

Außerdem hatten sich mehrere Hooligans in der Nähe der Markthalle mit gegnerischen Fans zu Auseinandersetzungen treffen wollen. Beim Eintreffen der Beamten flüchteten die Gruppen. Die Polizei hielt einen Wasserwerfer in der Nähe in Bereitschaft. Während des Spiels wurden im Stadion immer wieder bengalische Feuer entzündet.

Die Polizei schätzte die Partie bereits im Vorfeld als so genanntes Risiko-Spiel ein. Mit speziell ausgebildeten Konfliktmanagern sollten Auseinandersetzungen verhindert werden. Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sagte bei einem Treffen mit dem Einsatzleiter, „die Polizei Hannover hat große Erfahrungen auch mit Risikospielen, das hilft auch heute bei diesem Einsatz“. 1.000 Beamte sicherten das Spiel ab.

Bereits in der vergangenen Saison hatte es beim 0:2 der Dresdener in der zweiten Pokalrunde bei Borussia Dortmund erhebliche Ausschreitungen im Stadion gegeben. Dynamo war vom DFB daraufhin zunächst für den diesjährigen Wettbewerb ausgeschlossen und erst nach einem Einspruch der Sachsen doch zugelassen worden. (dapd)

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