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Malcolm Miller, hier gegen Bayern München, erzielte 21 Punkte für Alba Berlin.

© Rainer Jensen/dpa

Basketball-Bundesliga: Alba Berlin siegt bei Heim-Debüt von Gerald Robinson

Gegen die Tigers Tübingen führt sich der neue Spielmacher gut ein. Bis ins dritte Viertel zeigen die Berliner eine starke Leistung, der Sieg gerät auch danach nicht ernsthaft in Gefahr.

Der erste offizielle Arbeitstag an seiner neuen Wirkungsstätte schien Gerald Robinson sofort richtig Spaß zu machen. Gut eine Woche nach seinem Wechsel zu Alba Berlin wirbelte der 28-Jährige bei seinem Heim-Debüt in der Arena am Ostbahnhof nicht nur über das Feld, er organisierte auch das Spiel seines Teams und gab Anweisungen, als sei er schon seit langer Zeit der Kopf der Berliner Basketballer. Beim 89:72 (28:22, 23:17, 19:17, 19:18)-Sieg gegen die Tigers Tübingen war Robinson der auffälligste Mann auf dem Feld und deutete an, dass er im Saison-Endspurt noch sehr wertvoll für Alba werden kann. „Ich habe das Spiel wirklich genossen“, sagte Robinson. „Ich will einfach helfen, wie immer ich kann. Und heute hat der Trainer mir gesagt, ich soll Tempo machen.“

Gegen den Tabellen-15. bestimmten die Berliner vor 11.123 Zuschauern von Beginn an das Spiel. Der Ball lief gut im Angriff der Mannschaft von Trainer Ahmet Caki, den Tübingern gelang es kaum einmal, Albas Spielfluss zu stören. Großen Anteil daran hatte Robinson, der am Ende auf 16 Punkte, vier Assists und drei Steals kam, sich aber auch fünf Ballverluste leistete. Vor allem brachte der Spielmacher aus Nashville, Tennessee, ein Element zurück ins Spiel der Berliner, das Alba zuletzt gefehlt hatte: Geschwindigkeit. Seit der Verletzung von Peyton Siva fehlt Caki auf den kleinen Positionen ein Spieler, der im Spiel Eins-gegen-Eins Wurfmöglichkeiten für sich und seine Mitspieler kreieren kann. Robinson bringt nun genau die Antrittsstärke und Wendigkeit zurück, die die Berliner zuletzt schmerzlich vermisst hatten. „Ich habe erwartet, dass er uns in dieser Hinsicht hilft“, sagte Sportdirektor Himar Ojeda. „Genau dafür haben wir ihn verpflichtet.“

Der neue Spielmacher, zuvor im Iran unter Vertrag und vor seiner Ankunft in Berlin zwei Wochen ohne Training, profitierte allerdings auch davon, dass seine Mitspieler lange Zeit nahezu aus allen Lagen trafen. Exzellente 58 Prozent der Berliner Dreipunktewürfe fanden ihr Ziel. Bester Werfer war Malcolm Miller, der sechs Dreier traf und auf 21 Zähler kam. Auch im Rebound dominierte Alba, alles lief nach Plan – bis die Schiedsrichter Akeem Vargas im dritten Viertel mit einem disqualifizierenden Foul in die Kabine schickten. Vargas hatte gegen den Tübinger Isaiah Philmore in unfreundlicher Absicht das Bein ausgefahren, die Entscheidung der Unparteiischen wirkte dennoch zu hart. „Meiner Meinung nach war das ein schlechter Pfiff, der uns unsere Konzentration gekostet hat“, sagte Caki. Alba lag zu diesem Zeitpunkt mit 20 Punkten vorn, nach Vargas‘ Herausstellung kam ein Bruch ins Spiel der Gastgeber. Kurz vor Schluss war Tübingen bis auf sieben Zähler herangekommen, den Sieg ließ sich Alba aber nicht mehr nehmen.

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