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Sport: Bengtsson muss gehen

Herthas Zweitligakader nimmt Konturen an

Berlin - Der 30. Juni 2010 ist für Hertha BSC ein Datum von gewisser historischer Bedeutung – zumindest auf den zweiten Blick. An diesem Tag, dem gestrigen Mittwoch, endete auch formal die Erstklassigkeit der Berliner. Bis zum 30. Juni liefen die Verträge der Spieler, bis zu eben diesem 30. Juni konnte Herthas Manager Michael Preetz sie zu den bestehenden Konditionen verlängern. In vier Fällen haben die Berliner von dieser Option Gebrauch gemacht: bei Gojko Kacar, Adrian Ramos, Arne Friedrich und – etwas überraschend – auch bei Kaka, der zuletzt nach Zypern ausgeliehen war. Der brasilianische Verteidiger wird nun am Montag zum Trainingsauftakt in Berlin zurückerwartet, allerdings geht bei ihm die Tendenz dahin, „dass wir ihn abgeben“, sagt Preetz.

Vielleicht findet sich für den 29-Jährigen ja doch noch ein Plätzchen bei Hertha. Im Kader des Zweitligisten hat sich kurzfristig eine Vakanz ergeben. Rasmus Bengtsson, Innenverteidiger wie Kaka, muss den Verein verlassen. Hertha hat die Option zur Weiterbeschäftigung nicht wahrgenommen, nachdem sich der Schwede nicht auf das der neuen Liga angepasste Vertragsangebot des Klubs eingelassen hat. Man habe Bengtsson zeitig signalisiert, dass man auf ihn baue, sagt Preetz, genauso aber habe man von ihm ein Signal erwartet, dass er bleiben wolle. Weil dieses ausblieb, ist für Preetz „ganz klar: Den wollen wir nicht mehr.“

Auch Marc Stein, Maximilian Nicu, Artur Wichniarek und die beiden ausgeliehenen Offensivspieler Lucio und Amine Chermiti werden in der neuen Saison nicht mehr für Hertha spielen. Bei Chermiti habe man lange überlegt, sagt Preetz, sich dann aber entschieden, die Option verstreichen zu lassen: „Er hat ein Jahr so gut wie gar nicht gespielt. Sportlich ist er momentan nicht konkurrenzfähig.“

Vor einem Jahr hat die zweite Karriere des ehemaligen Stürmers Michael Preetz begonnen, Herthas Abstieg wird wohl immer mit seinem Namen verbunden bleiben; doch bei der Zusammenstellung des Wiederaufstiegskaders hat Preetz eine klare Linie verfolgt und sie mit Konsequenz durchgesetzt. „Wir haben die richtigen Spieler identifiziert, die wir halten wollen“, sagt Herthas Manager. „Ich bin recht zufrieden, wie uns das gelungen ist.“

Der Kader nimmt langsam Konturen an. Mit rund 25 Spielern wollen die Berliner den Wiederaufstieg angehen. Bedarf besteht laut Preetz noch in der Innenverteidigung, und auch ein junger Offensivspieler könnte noch kommen. Leistungsträger wie Raffael und Fabian Lustenberger hat Hertha zum Bleiben überredet, andere wie Kacar, Ramos und Friedrich, die weg wollen, sind vorerst zum Bleiben gezwungen. Preetz’ Vorgänger Dieter Hoeneß war Anfang der Woche in der Stadt, um über einen Wechsel von Arne Friedrich zum VfL Wolfsburg zu verhandeln – ohne Ergebnis. Das Angebot der Wolfsburger hat Preetz noch nicht überzeugt. Es dürfte nicht das letzte gewesen sein.

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