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Hoch den Korac-Cup. Svetislav Pesic zeigt, wie man einen Europapokal holt.

© dpa

Vor dem Final Four: Alba Berlin: 15 Jahre später

Vor 15 Jahren gewannen Albas Basketballer den Korac-Cup. Es war der bisher größte Erfolg auf internationalem Parkett. Trainer war damals Svetislav Pesic. Er beurteilt die aktuellen Chancen der Berliner beim Final Four am kommenden Wochenende in Vitoria.

Berlin - Es wird wieder so sein wie 1995, als Alba Berlin den Korac-Cup gewonnen hat. Wieder werden sich die Fans in Berlin in der Heimhalle versammeln, um die Live-Übertragung des Auswärtsspiels (Samstag, 20.45 Uhr in der Großarena am Ostbahnhof, Eintritt fünf Euro) ihrer Basketballer zu sehen. Wieder fehlen ihrer Mannschaft nur zwei Siege, um einen wichtigen europäischen Titel zu gewinnen. Doch da enden bisher die Parallelen zwischen Albas Korac-Cup-Sieg und der Teilnahme am Finalturnier des Eurocups am Samstag und Sonntag in Vitoria.

„Jetzt haben wir eine andere Situation“, sagt Svetislav Pesic, der damals als Trainer für Alba Berlins bis zum heutigen Tag größten Erfolg verantwortlich war. „Ich freue mich sehr, dass Alba sich bis zum Final Four durchgesetzt hat und wieder in Europa oben dabei ist“, sagt der derzeit vereinslose Basketball-Coach, der im nächsten Jahr wieder einen Klub trainieren will. Vergleichen aber könne man die beiden Wettbewerbe nicht. „Damals haben in der Europaliga nur Meister gespielt und nicht 24 Teams wie heute.“ Mit der Folge, dass der Korac-Cup damals hochklassiger besetzt gewesen ist. „Wir haben im Finale gegen Stefanel Mailand mit Dejan Bodiroga und Gregor Fucka gespielt, das war eine Mannschaft, die heute vergleichbar ist dem FC Barcelona oder Olympiakos Piräus.“

Alba Berlin befand sich damals noch in der Aufbauphase. „Unser Ziel war immer, mit Alba in Europa wettbewerbsfähig zu sein“, sagt Pesic, „alle deutschen Spieler hatten eine zusätzlich Motivation.“ Die Mannschaft, die aufgrund der damaligen Regelung nur mit Teoman Alibegovic und Sascha Obradovic auf den Ausländerpositionen spielte, wollten zeigen, dass es auch einer deutschen Mannschaft gelingen kann, einen wichtigen europäischen Wettbewerb zu gewinnen. „Nach dem Europameister-Titel 1993 hatten die deutschen Spieler Selbstbewusstsein bekommen“, erinnert sich Svetislav Pesic, „sie haben mit Respekt aber ohne Angst gegen die besten Spieler Europas gespielt.“ Hinzu kam die Begeisterung in der Stadt, die davon begünstigt wurde, dass der Verein zum entscheidenden Rückspiel gegen Stefanel Mailand von der Sömmeringhalle in die mit 10.000 Zuschauern ausverkaufte Deutschlandhalle umgezogen ist. „Das war eine mutige Entscheidung“, sagt Pesic, „wir hatten Angst, ob die Halle voll wird. Damals konnte Basketball noch nicht so viele Leute begeistern.“ Er habe aber damals gesagt: „Wenn wir ein großer Klub werden wollen, dann müssen wir in einer großen Halle spielen.“

Grundlage für die heutigen Erfolge vor 15 Jahren gelegt

Inzwischen ist Alba Berlin ein großer Klub mit einer großen Halle. Die Grundlage dafür hat der Verein vor 15 Jahren gelegt. „Der Korac-Cup-Sieg und der Umzug in die Schmeling-Halle waren zwei sehr wichtige Ereignisse für die weitere Entwicklung des Vereins“, sagt Pesic. Inzwischen füllt der Klub regelmäßig die 14.500 Zuschauer fassende Arena am Ostbahnhof. Die weitere Verankerung in Europa sei der nächste Schritt, findet Pesic. Ein Sieg im Eurocup sei wichtig, um den Klub in Europa weiter zu etablieren. Das aber wird bereits im Halbfinale am Samstag gegen Bilbao schwierig.

Im zweiten Halbfinale sieht Pesic, der sich zuletzt in Spanien aufgehalten hat und die spanische Liga sehr gut kennt, Valencia als Favoriten gegenüber Panellinios Athen. „Alba hätte gegen Panellinios mehr Chancen gehabt“, sagt Pesic, „aber auch Bilbao ist keine Mannschaft, gegen die man nicht gewinnen kann. Das Team ist gut, hat aber keine Kontinuität. Das kann ein Vorteil für Alba sein. “ Es werde aber nicht einfach, den Titel zu gewinnen, „aber in einem Spiel kann alles passieren“, sagt Pesic. „Favoriten wollen lieber zwei oder drei Spiele haben wie in den Play-offs.“ Bei Alba kommt allerdings hinzu, dass der Einsatz von Julius Jenkins, Blagota Sekulic und Derrick Byars fraglich ist. „Ich weiß nicht, wie schwer diese Verletzungen sind“, sagt Pesic. Aber er weiß auch aus Erfahrung, dass Spieler alles tun, um in wichtigen Spielen dabei zu sein. „Vorher sagen alle, der und der kann nicht spielen – und dann spielt er morgen.“

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