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Banküberfall: BFC-Chaoten machen sich übers Stadionmobilliar her. Hinten links die Polizei, der vorgeworfen wird, zu spät eingegriffen zu haben.

© Matthias Koch

Krawall im Pokal: BFC-Chaoten stürmen den Platz

Nach der 0:1-Niederlage des DDR-Rekordmeisters BFC Dynamo im Finale des Berliner Landespokals gibt es Krawall auf dem Rasen. Gegner Ankaraspor kann seinen Einzug in den DFB-Pokal nur kurz feiern.

Die Spieler des Fußball-Oberligisten Berlin Ankaraspor Kulübü 07 rissen die Arme hoch. Sie durften nach dem 1:0 gegen den Ligakonkurrenten BFC Dynamo den Sieg im Berliner Landespokal 2010 und die Teilnahme am DFB-Pokal-Wettbewerb bejubeln. Neben der Vorfreude auf einen Bundesligisten bei der Auslosung zählt für die Gewinner vor allem das Startgeld in Höhe von rund 100.000 Euro. Doch die Freude des Außenseiters, für den Can Akgün in der 76. Minute das entscheidende Tor erzielte, wurde schon in den Sekunden vor und nach dem Abpfiff getrübt.

Anhänger des BFC zündeten bereits in der Schlussphase des Spiels Feuerwerkskörper und stürmten nach dem Abpfiff den Rasen. Die größtenteils vermummten Chaoten drangen bis zu den Trainerbänken vor und warfen mit Gegenständen. „Das sind Bilder, die wir nicht sehen wollen“, sagte Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, „in letzter Zeit war es sehr ruhig beim BFC, leider brodelte es im Hintergrund wohl weiter.“ Der Verband müsse nun die Vorkommnisse auswerten. „Gut, dass wir entsprechende Vorkehrungen getroffen hatten“, sagte Schultz.

Der Mannschaft des BFC ist zugute zu halten, dass sich einige Spieler wie Torhüter Nico Thomaschewski den Massen mutig entgegen stellten. Dieser Einsatz und die Polizei verhinderte das Vordringen der Chaoten auf die Haupttribüne, auf der viele jugendliche Anhänger Ankaraspors saßen. „Die größte Eskalation konnte ich durch mein Reden vielleicht verhindern“, sagte Thomaschewski. „Ich verstehe die Enttäuschung der Fans, aber so geht das nicht.“

Geklärt werden muss, warum ein Tor auf der Gegengerade aufging und viele BFC-Anhängern in den Innenraum gelangen konnten. Außerdem griff die Polizei nach Meinung vieler Beobachter zu spät ein. Die wichtigste Frage aber stellte BFC-Trainer Heiko Bonan: „Man muss sehen, ob es beim BFC überhaupt weiter geht.“

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