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Er macht das jetzt. Peter Stöger nimmt beim BVB auf der Trainerbank Platz.

© dpa

Borussia Dortmund holt Peter Stöger: Strategie sieht anders aus

Peter Stöger soll es nun also richten beim BVB. Ein bisschen seltsam mutet diese Entscheidung schon an – und sie zeigt: Die Probleme liegen nicht nur in der Kabine. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sven Goldmann

Peter Stöger also. Klar, wer sonst? Der Mann hat in den vergangenen Wochen überzeugend demonstriert, wie gut er sich auf die Stabilisierung einer taumelnden Mannschaft versteht. Konstanz war seinem früheren Klub in der Tat nicht abzusprechen, nur eben nicht von jener Art, wie er sie seiner neuen Mannschaft vermitteln soll.

Das ist schon eine seltsame Rochade. Ein Trainer, der vom ersten bis zum vierzehnten Bundesligaspiel dieser Saison sieglos blieb und dabei von Wochenende zu Wochenende ratloser wirkte, soll einen zuletzt achtmal in Folge sieglosen Patienten therapieren. Natürlich hat sich Peter Stöger in Köln Verdienste erarbeitet, seine Qualifikation darf nicht allein über diese Spielzeit definiert werden. Aber glauben sie in Dortmund ernsthaft, das Kölner Desaster der vergangenen Wochen habe nur bei den Spielern Spuren hinterlassen und nicht bei deren Trainer? Wie schwer der FC traumatisiert ist, war am Sonntag beim ersten Bundesligaspiel nach dem Trainerwechsel zu sehen. Nach einer 3:0-Führung daheim noch 3:4 gegen den SC Freiburg zu verlieren, das muss man erst mal schaffen.

Und Peter Stöger? ist bestimmt ein guter Fußballlehrer. Aber kaum einer, der einer kriselnden Mannschaft jetzt weiterhelfen kann. Sein Engagement in Dortmund gerade eine Woche nach dem Rauswurf in Köln verdankt er einem Markt, der keiner ist. Stöger war gerade da, als Dortmund am Samstagabend auf der Suche war. Strategie sieht anders aus. Borussia Dortmund war auf die sich lange abzeichnende Entlassung des erfolglosen Peter Bosz nicht vorbereitet. So war das schon im Sommer bei der von der eigenen Führung betriebenen Trennung vom keineswegs erfolglosen Thomas Tuchel. Strategie sieht anders aus. Das Problem sitzt in Dortmund nicht nur in der Umkleidekabine.

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