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Borussia Dortmund: Röber neuer BVB-Trainer

Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat Jürgen Röber als Nachfolger des entlassenen Trainers Bert van Marwijk verpflichtet. Röber bekommt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2007.

Dortmund - Mit der Notlösung Jürgen Röber anstelle des Wunschkandidaten Ottmar Hitzfeld will "Altmeister" Borussia Dortmund seine sportliche Krise beenden. Für ein halbes Jahr wird der 52 Jahre alte Fußball-Lehrer Röber Nachfolger des entlassenen Cheftrainers Bert van Marwijk. "Der Verein hat unglaubliche Voraussetzungen, eine gute Mannschaft und ein unglaubliches Fan-Potenzial. Ich freue mich auf diese Aufgabe", sagte der ehemalige Erstliga-Profi bei seiner Vorstellung in Dortmund.

Röber bekommt als "Platzhalter" einen befristeten Vertrag bis zum 30. Juni 2007, der keine Erfolgs-Option vorsieht. "Das ist sekundär. Wichtig ist, der BVB ist ein toller Verein. An den 1. Juli 2007 verschwende ich keinen Gedanken", sagte der neue BVB-Coach. Danach soll laut übereinstimmenden Medienberichten der jetzige Bielefelder Thomas von Heesen in Dortmund verpflichtet werden, was von BVB-Seite indes nicht bestätigt wurde. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte, es gebe bislang keine weiteren Vereinbarungen "und keine Verpflichtung. Danach bleibt die Frage offen." Die Lösung Röber sei eine, "mit der alle zufrieden und sehr glücklich sind", so Watzke.

Röber: Die Gegner müssen wieder Respekt vor Dortmund haben

Röber, der als Co-Trainer den Dortmunder Ex-Profi Bernd Storck mitbringt, will die zuletzt BVB-Anhänger wieder begeistern: "Ich bin ein Freund des offensiven Fußballs. Und das werde ich versuchen, hier umzusetzen. Die Fans werden wieder hinter uns stehen, wenn sie sehen, dass sich die Mannschaft wieder zerreißt." Dafür müssten seine neuen Schützlinge auf dem Platz sorgen, "dazu werde ich sie bringen". Die Gegner müssten wieder Respekt haben, wenn sie nach Dortmund kämen.

Watzke erläuterte, dass der BVB zeitgleich mit Hitzfeld und Röber verhandelt habe. Doch der ehemalige Dortmunder Meistermacher Hitzfeld hatte am Montag abgesagt. Watzke: "Es wäre fahrlässig gewesen, hätten wir nicht versucht, ihn zu holen." Am selben Tag hatte sich die Borussia, die nach der 1:2-Heimpleite gegen Bayer 04 Leverkusen zum Hinrunden-Abschluss auf den enttäuschenden neunten Tabellenrang abgerutscht und von den eigenen Fans ausgepfiffen worden war, von van Marwijk getrennt. Ursprünglich sollte der Niederländer die Westfalen trotz eines bis 2008 laufenden Vertrags erst am Saisonende verlassen.

Letzte Station Belgrad

Nach Hitzfelds Nein hatten sich Watzke und Sportmanager Michael Zorc am Montagabend in einem Düsseldorfer Hotel mit Röber getroffen. Der ehemalige Profi von Werder Bremen, Bayern München und Bayer 04 Leverkusen (303 Spiele, 75 Tore) war auf seiner bisher letzten Trainer-Station am 11. Mai bei Partizan Belgrad entlassen worden. Er hatte in der Meisterschaft Serbiens mit seiner Mannschaft "nur" den zweiten Platz hinter dem Erzrivalen Roter Stern Belgrad belegt.

Röber kehrt nach gut zweieinhalb Jahren wieder in die Bundesliga zurück: "Schön, dass ich mich wieder in Deutschland präsentieren kann", sagte der Trainer, der in der Elite-Liga zuletzt beim VfL Wolfsburg tätig war. Zuvor verbrachte Röber seine längste Trainer-Zeit bei Hertha BSC. Die Berliner führte er in sechs Jahren aus der 2. Liga bis in die Champions League, musste dann aber 2002 seinen Platz für Huub Stevens räumen. Sein erstes Bundesliga-Engagement hatte Röber beim VfB Stuttgart, erste Trainerstation war Rot-Weiß Essen. Mit dem Revier-Club wurde er deutscher Amateurmeister und schaffte den Aufstieg in die 2. Liga. Seinen Traum vom Meistertitel in der Bundesliga hat sich der 52-Jährige bisher nur als Spieler erfüllt: Mit Bayern München wurde Röber 1981 deutscher Meister. (Von Kay Hensel, dpa)

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