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Oft einen Schritt zu spät, aber am Ende doch irgendwie weiter. Hertha BSC tat sich in Regensburg lange schwer, erreichte aber die zweite Pokalrunde.

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Update

DFB-Pokal: Hertha BSC rettet sich in Runde zwei

Hertha BSC quält sich lange bei Jahn Regensburg, in der ersten Pokalrunde geraten die Berliner sogar in Rückstand. Nach 120 Minuten und Elfmeterschießen hat Hertha dann allerdings das bessere Ende für sich.

Pal Dardai konnte nicht hingucken, als Salomon Kalou zum vermeintlich letzten Schuss des Elfmeterschießens schritt. Herthas ivorischer Stürmer lief an, konnte den Regensburger Torwart verladen und wendete schließlich die drohende Blamage ab. Denn der Bundesligist war gestern Abend in der Oberpfalz drauf und dran, nach dem Europapokalaus auch aus dem nationalem Pokal zu fliegen. So aber gewann Hertha mühevoll mit 6:4 (1:1, 0:0) nach Elfmeterschießen beim aufopferungsvollen und aufsässigen Drittligisten Jahn Regensburg.

„Wir sind heute noch einmal von der Schippe gesprungen“, sagte Michael Preetz hinterher. Herthas Manager verzichtete wie Trainer Dardai auf ausgelassene Jubelgesten, die auch unangebracht gewesen wären. Zu wackelig und zu zittrig war der Sieg des Favoriten. Ein Aus im nationalen Pokalwettbewerb, in dem Hertha im April noch im Halbfinale stand, hätte die Berliner nach der unwürdig verspielten Europapokal-Teilnahme eine Woche vor dem Bundesligastart in eine Krise gestürzt. So aber hofft der angeknackste Vorjahressiebte, dass das Weiterkommen einen positiven Impuls setzt und den Spielern etwas Selbstvertrauen bringt für den Meisterschaftsauftakt am Sonntag im Heimspiel gegen den Aufsteiger SC Freiburg.

Die Berliner, die in erwartbarer Aufstellung um ihren neuen Kapitän Vedad Ibisevic angetreten waren, kamen ordentlich ins Spiel. In den ersten zwanzig Minuten hatten sie das Spiel beim SSV Jahn unter Kontrolle. Doch der Favorit ließ sich von der eigenen Spielkontrolle irgendwie einlullen. Nachdem Per Skjelbred an der linken Außenseite einen Ball verloren hatte, wurde es plötzlich gefährlich vor dem Tor von Rune Jarstein. Rechtsverteidiger Peter Pekarik rettete in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Regensburger Grüttner. Die erste Torchance ließ den Jahn mutiger werden. Nur fünf Minuten später leistete sich Kalou einen schlimmen Rückpass, in dessen Folge erneut Grüttner frei vor Jarstein auftaucht, der Herthas Torhüter tunneln wollte, aber scheiterte.

"Wir haben es umständlich gemacht", sagte Manager Michael Preetz

Die Berliner brauchten ein paar Minuten, um sich zu fangen. Nach einer halben Stunde und einem Foul an Kalou war ein Freistoß von Linksverteidiger Marvin Plattenhardt der erste Torabschluss. Regenburgs Torwart Pentke, der ein starkes Spiel machte, lenkte den Ball über die Latte. Die beste Chance der ersten Halbzeit bot sich dann Herthas Kapitän, doch Vedad Ibisevic, der nach einer guten Flanke von Vladimir Darida frei zum Kopfball kam, verzog. Die zweite Halbzeit eines zwar spannenden, letztlich fußballerisch aber armen Spiels, begann mit einem Rückschlag für die Berliner, der sie noch weiter verunsicherte. Nach seiner ersten Ecke kam der Drittligist zur Führung. Zunächst hatte Jarstein die Ecke mit einer Faust noch abwehren können, doch an der Strafraumgrenze zog der Regensburger Linksverteidiger Alexander Nandzik einfach mal ab. Der Ball segelte an Freund und Feind vorbei, und auch Jarstein machte im Berliner Tor keine glückliche Figur.

Hertha brauchte für den Ausgleichstreffer dagegen elf Ecken und gute 80 Minuten. Der eingewechselte Mitchell Weiser, der für den schwachen Genki Haraguchi gekommen war, wuchtete den Ball mit seinem Kopf ins Tor. In der Folgezeit bot sich dann sowohl Vladimir Darida als auch dem ebenfalls eingewechselten Julian Schieber die Chance, das Spiel noch in der regulären Spielzeit zu entscheiden, doch beide scheiterten am Torwart.

„Wir haben es umständlich gemacht, denn nach unserem späten Ausgleich hatten wir noch gute Chancen, um das Spiel noch in der regulären Spielzeit zu entscheiden“, sagte Preetz. Aber so mussten die Berliner das volle Pokalprogramm aus einer weitgehend ereigsnisfreien Verlängerung und Elfmeterschießen mitnehmen. Da aber verwandelten alle fünf Berliner Schützen, Ibisevic, Darida, Weiser, Plattenhardt und eben Kalou sehr souverän. Bevor der Ivorer die Berliner erlöste und erleichterte, hatte Rune Jarstein zuvor den Schuss von Marcel Hofrath herrlich pariert. Danach war der Weg frei für Kalou, dem Hertha Trainer Dardai mit seinen Augen nicht verfolgen konnte.

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