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Claude Giroux steht noch bis Dezember unter Vertrag bei den Eisbären. Aber ob er wirklich noch einmal für die Berliner aufläuft, erscheint fraglich.

© picture alliance / dpa

Verletzter NHL-Star: Die Eisbären warten auf Giroux

"Was macht eigentlich Claude Giroux?" Die Frage stellen sich derzeit viele bei den Eisbären. Und langsam mehren sich die Zweifel, ob der NHL-Star noch einmal nach Berlin zurückkehrt.

Peter John Lee ist anzumerken, dass die Frage an seinen Nerven sägt. „Was macht eigentlich Claude Giroux?“ Wenn er es nur wüsste. Der Manager der Eisbären seufzt. Ist es möglich, dass der kanadische Eishockeystar nicht nach Berlin zurückkommt? „Es ist möglich“, sagt Lee. „Die Situation ist nicht einfach für uns.“

Dabei schien alles einfach zu sein. Am 16. November hatte sich Giroux bei einem Zweikampf im Spiel gegen Krefeld an der Halswirbelsäule verletzt. Daraufhin wurde er untersucht, drei Tage später reiste der Angreifer zu weiteren Tests in die USA. Vorsichtsmaßnahme, hieß es. Schließlich hatte der 24-Jährige bei den Philadelphia Flyers in der National Hockey-League (NHL) schon mit vielen Verletzungen zu kämpfen – darunter war auch eine Gehirnerschütterung. Neun Tage nach dem Spiel gegen Krefeld gaben die Eisbären Entwarnung. Giroux gehe es gut, bald werde er wieder in Berlin sein. Doch Lee ruderte zurück. Weitere Tests seien von Nöten. Inzwischen aber ist Lee ratlos: „Ich werde am Samstag mit dem Berater von Giroux sprechen. Ich will ja schließlich wissen, wie es weitergeht.“

Der Berater von Giroux gilt in der nordamerikanischen Sportszene als einer der mächtigsten Agenten überhaupt. Pat Brisson hat schon Jaromir Jagr unter Vertrag gehabt, ist Agent von Sidney Crosby und hat den 52-Millionen-Dollar-Vertrag von Daniel Brière mit den Flyers ausgehandelt. Brière ist vor zwei Monaten mit seinem guten Freund Giroux aus Philadelphia nach Berlin gekommen und hat offensichtlich Spaß daran, die Zeit des Tarifstreits, des Lockouts, in Berlin zu verbringen. Brière sagt: „Claude geht es besser.“ Alles andere sei Sache des Managements.

Lee ist neben Brière der Einzige bei den Eisbären, der Kontakt mit Giroux hat. „Wir haben uns die ein oder andere Nachricht geschickt“, sagt er. „Claude ist heiß darauf, zurückzukommen.“ Was seinen Agenten betrifft, könnte es anders aussehen. Giroux gilt als kommender Superstar der NHL. Brisson will womöglich nicht riskieren, dass sich sein wertvoller Klient während des Lockouts in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die Gesundheit ruiniert. „Das könnte ich verstehen“, sagt Lee. „Schließlich hat Claude noch viele gute Jahre vor sich und nicht schon so viel hinter sich wie Brière.“ Der ist schon 35.

Wenn Giroux nicht zurückkommt, müssten die Eisbären sehen, was sie mit dessen bis zum 31. Dezember laufenden Vertrag machen, sagt Lee. „Und dann werden wir vielleicht einen anderen Spieler verpflichten.“ Am Dienstag, im Heimspiel gegen Mannheim (Beginn 19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof) ist sicher, dass die Eisbären wieder ohne Giroux antreten. Somit hat der schon zwei Höhepunkte der DEL–Saison verpasst: Erst am vergangenen Mittwoch hat der Meister den Vorjahreszweiten 5:2 geschlagen – in einem vorverlegten Spiel.

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