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Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (links) und DOSB-Präsident Alfons Hörmann vor der Unterzeichnung der Ankündigung der Bewerbungsunterlagen zur Kandidatur um die Bewerbung für Olympische Spiele 2024.

© dpa

"Erhebliche Risiken" bei Olympia: Landesrechnungshof schwächt Hamburgs Bewerbung

Der Hamburger Landesrechnungshof warnt vor den finanziellen Risiken der Olympiabewerbung. Wäre Berlin doch die bessere Wahl gewesen? Ein Kommentar.

Die Hamburger Olympiabewerbung wird gerade etwas verkompliziert. Und die Bedenken kommen aus Hamburg selbst. Der Landesrechnungshof sieht in der Bewerbung nicht nur „große Chancen“, sondern auch „erhebliche Risiken“. Weil die Kosten für Sportstätten und die Infrastruktur bis zum Volksentscheid Ende November noch nicht realistisch abgeschätzt werden könnten, sei es „für eine unwiderrufliche Entscheidung noch zu früh“. In einer Stadt, die etwas auf ihren kaufmännischen Verstand hält, wird diese Äußerung nicht ohne Wirkung bleiben.

Der Lösungsvorschlag des Rechnungshofs dürfte Hamburgs Chancen auch beim Internationalen Olympischen Komitee nicht steigern: Hamburgs Senat solle einfach vor Abschluss des Ausrichtervertrags noch einmal die Kosten prüfen und sich notfalls wieder von einem positiven Bürgervotum lösen können. Solche Eventualitäten schwächen die Hamburger Bewerbung. Wie soll Hamburg die Sportfunktionäre aus aller Welt überzeugen, wenn es sich noch einen Notausgang offen hält? Der Rechnungshof hat auf jeden Fall die Frage gestellt, auf die Hamburg noch keine Antwort hat. Das Berliner Konzept war schon zu Stein geworden und wirkte daher schwer. Das Hamburger Konzept kam dagegen luftschlossig leicht angeflogen, ohne vorhandenes Olympiagelände.

Das heißt nicht, dass Berlin die bessere Wahl gewesen wäre. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Berliner Bevölkerung die Bewerbung hätten platzen lassen. Es heißt nur, dass im „Hurra Hamburg“ der deutschen Sportverbände ein entscheidender Punkt untergegangen ist.

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