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Sport: Ex-Schwimmstar stirbt in Kabul

Getöteter Soldat war einer der letzten DDR-Meister

Vier Bundeswehrsoldaten starben bei dem SelbstmordAnschlag in Kabul. Einer davon war Oberfeldwebel Carsten Kühlmorgen. 1990 war er in einer anderen Funktion bekannter: als Carsten Kühlmorgen, der Spitzenschwimmer.

Der damals 20-Jährige wurde 1990 letzter DDR-Meister über 200 m Schmetterling, eigentlich ein etwas kurioses Ergebnis. Denn seine Spezialstrecken waren 400 m und 1500 m Freistil. „Aber im Training hat er lieber Schmetterling- als Freistilserien geschwommen“, sagt Detlef Baer, Kühlmorgens langjähriger Trainer beim damaligen SC Karl-Marx-Stadt. Baer betreute den „bescheidenen, beliebten Athleten“ (Baer) von 1982 bis 1991.

Kühlmorgen hatte Perspektive, immerhin war er viermaliger Spartakiadesieger (1985) und Jugend-Europameister mit der 4-x-200-m-Freistil-Staffel (1986). Doch die Wende beendete letztlich, 1992, seine Laufbahn. Kühlmorgen brach eine Lehre als Kfz-Schlosser ab, begann eine Ausbildung bei einer Versicherung, wechselte dann aber bald zur Bundeswehr.

Der Soldat Kühlmorgen besuchte seinen alten Trainer Baer regelmäßig. Bei diesen Visiten gab er sich allerdings etwas geheimnisvoll. „Er sagte nicht viel. Er war wohl im Nachrichtenwesen und hörte andere Sender ab, das erzählte er. Aber mehr nicht“, sagte Baer. Kühlmorgen muss auf jeden Fall in einem sensiblen Bereich gearbeitet haben. Baer musste zumindest einmal für die politische Zuverlässigkeit seines früheren Sportlers bürgen. fmb

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