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Nicht zu schlagen. Sebastian Vettel setzte sich auch in Austin durch.

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Update

Formel 1 beim Großen Preis der USA: Sebastian Vettel holt achten Sieg in Serie

Und der Gewinner ist? Natürlich, Sebastian Vettel. Auch im vorletzten Formel-1-Rennen der Saison dominiert der bereits als Weltmeister feststehende Deutsche die Konkurrenz. Mit seinem achten Sieg in Serie bricht Vettel einen alten Rekord von Michael Schumacher.

Die Szene besaß tiefen symbolischen Charakter. Beim Großen Preis der USA lief die drittletzte Rennrunde und Sebastian Vettel hatte ohnehin mal wieder die schnellste Umrundung aller Fahrer geschafft, woraufhin er von Guillaume Rocquelin ermahnt wurde. „Es ist wichtiger, dass wir so lange fahren wie möglich und nicht so schnell wie möglich“, sagte Vettels Renningenieur über den Boxenfunk. Und was machte der seit Wochen als Weltmeister feststehende Deutsche? Bereits bei der nächsten Runde unterbot er seine Bestzeit erneut.

Irgendwie passte das zu diesem nächsten Rekordtag der 26-jährigen Heppenheimers. Mit seinem Sieg in Austin gewann der Weltmeister als erster Fahrer in der Geschichte der Formel 1 in einer Saison acht Rennen in Folge – und überbot damit die Bestmarken von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004. Und der Heppenheimer feierte den historischen Moment mit einer Liebeserklärung an sein Team: „Wir haben einen unglaublichen Teamgeist, ihr seid fantastisch, ich liebe euch alle, Jungs. Lasst uns diesen Moment genießen, wir wissen ja nicht, ob wir so eine Phase noch einmal erleben dürfen", sagte Vettel.

Sebastian Vettel dominierte das Rennen von Beginn an

Während Vettel vom Start weg dominierte, hatte sein Teamkollege Mark Webber gegen den Franzosen Romain Grosjean das Nachsehen und musste sich mit dem dritten Platz begnügen. „Ein bisschen schade für Mark“, sagte Red Bull-Sportdirektor Helmut Marko, der sich aber vor allem über Vettels Rekord freute. „Wenn man in Bereiche von Schumacher oder Ascari vorstößt, dann ist das etwas ganz Besonderes." Der Rekord des Italieners von neun Siegen in Serie könnte beim nächsten Rennen in Brasilien fallen, Ascari hatte damals allerdings zwei Saisons dazu gebraucht, sechs Siege 1952, drei dann zu Saisonbeginn 1953. Auch Mario Andretti, Weltmeister von 1978 und Interviewer auf dem Siegerpodest, adelte Vettel. „Du bist eine Legende“, sagte Andretti, „wie machst Du das alles eigentlich?" „Weiß ich auch nicht“, meinte der Deutsche. Es sei ein ganz besonderer Tag für ihn und das Team gewesen, „eigentlich steige ich ja vor allem immer wieder ins Auto, weil es mir so unglaublich viel Spaß macht, aber wenn man dann solche Resultate erreicht, in die Bereiche solcher Rekorde vorstößt, dann ist das fantastisch.“

Ein starkes Rennen lieferte wieder einmal Sauber-Pilot Nico Hülkenberg, der sich die ganze Zeit über mit den beiden früheren Weltmeistern Lewis Hamilton und Fernando Alonso duellierte. Am Ende konnte Hamilton im Mercedes trotz zeitweiliger Reifenprobleme den vierten Rang behaupten, Hülkenberg hatte Platz fünf nach dem zweiten Boxenstopp an Alonso verloren, versuchte in der letzten Runde noch einmal eine Gegenattacke, kam auch ganz kurz vorbei – doch der Spanier konnte kontern und Hülkenberg so am Ende doch noch auf Platz sechs verweisen. „Aber das Rennen hat trotzdem viel Spaß gemacht“, sagte Hülkenberg.

Lauda prognostiziert einen weiteren Vettel-Sieg im letzten Rennen der Saison

In der Konstrukteurs-WM behielt Mercedes mit den Rängen vier für Hamilton und acht für Rosberg den zweiten Platz vor Ferrari – ein Platz, der am Ende nicht nur Prestige, sondern vor allem einen zweistelligen Millionenbetrag aus dem Preisgeldtopf wert sein könnte. Niki Lauda war zufrieden: „Das war die Performance, die gebraucht wurde. Ich bin zufrieden mit dem Resultat, wir haben den Vorsprung auf Ferrari ausgebaut und es gibt nur noch ein Rennen.“ Lauda prognostizierte anschließend einen weiteren Vettel-Sieg im letzten Rennen der Saison.

Nicht einmal eine Runde dauerte derweil das Rennen für den vierten Deutschen im Feld: Adrian Sutil landete nach Feindberührung mit Pastor Maldonado im Williams schon nach wenigen Kurven in der Leitplanke. Der Crash löste sogar eine vier Runden lange Safety-Car-Phase aus. Einziger Trost für den Gräfelfinger, der zuletzt vom Pech verfolgt ist: Der Vertrag mit Force India für 2014 scheint ihm sicher zu sein.

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