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Die WM in Lego. Fabian Moritz stellt die Tore der DFB-Elf nach.

© promo

Fabian Moritz: "Ein Tor dauert drei Stunden"

Fabian Moritz, 19-jähriger Abiturient aus Laatzen, stellt die WM-Spiele mit Legofiguren nach. Und das kommt weltweit richtig gut an.

11Freunde: Herr Moritz, wie kamen Sie auf die Idee, Fußballspiele mit Legomännchen nachzustellen?

FABIAN MORITZ: Mein Lieblingsverein Hannover 96 hat vor drei Jahren ein Freundschaftsspiel gegen Real Madrid mit 3:0 gewonnen. Daraus entstand das erste Video. Die Reaktion war überwältigend, ich durfte beim ersten Heimspiel von 96 auf den Rasen.

11Freunde: Jetzt haben Sie mit dem Lego-Video des deutschen Auftaktspiels gegen Australien große Aufmerksamkeit erregt.

FABIAN MORITZ: Das Telefon steht nicht mehr still. Es gibt Anrufe aus aller Welt, ein Holländer will unbedingt ein Lego-Video von der Partie Niederlande gegen Dänemark. Für den „Guardian“ produziere ich alle England-Spiele.

11Freunde: Sogar ein richtiges Stadion haben die Lego-Spieler.

FABIAN MORITZ: Das gibt es schon weit länger als die Videoclips. Die Urfassung habe ich zusammen mit meinem Vater gebaut. Irgendwann habe ich dann versucht, das Stadion von Hannover möglichst originalgetreu nachzubauen.

11Freunde: Die Nationalmannschaft spielt bei Ihnen also immer im Niedersachsenstadion?

FABIAN MORITZ: Zur WM habe ich es umgebaut. Es gibt jetzt Schalensitze, und auch eine Südafrika-Flagge habe ich hinzugefügt.

11Freunde: Wie viele Fans passen denn in das Lego-Rund?

FABIAN MORITZ: Offiziell hat es 611 Plätze, ausverkauft ist es aber nie. So viele Figuren habe ich leider nicht. Dass die oberen Reihen frei sind, fällt im Video aber nicht auf.

11Freunde: Wie entstehen die Spiel-Clips?

FABIAN MORITZ: Mein Produktionsstudio befindet sich in einer Vier-Quadratmeter-Abstellkammer. Ich benutze eine Kamera mit Stativ und als Beleuchtung einen Baustrahler. Ich bewege nur die Spieler und Fans und drücke dann auf den Auslöser. Die Einzelbilder werden am Computer zusammengefügt, dann noch eine Tonspur drunter – fertig!

11Freunde: Eine wahre Fleißarbeit.

FABIAN MORITZ: Es kommt natürlich darauf an, wie kompliziert die Spielszene ist. Pro Tor brauche ich etwa drei Stunden.

11Freunde: Also ein ganzer Tag für das 4:0 gegen Australien?

FABIAN MORITZ: Das habe ich in zehn Stunden geschafft. Aber klar, das ist schon zeitaufwendig. Besonders das erste Tor von Podolski, weil im Strafraum so viel los war.

11Freunde: Bleibt da Zeit für andere Dinge?

FABIAN MORITZ: Es ist WM, da kommt das sonstige Leben ja sowieso zu kurz. Die Spiele schaue ich trotzdem, meist bastele ich währenddessen an den Trikots für die nächste Begegnung. Die Details sind mir wichtig – auch die Fans.

Interview: Johannes Ehrmann. Videos im Netz: www.legofussball.eu

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