zum Hauptinhalt
Genki Haraguchi hinterließ nachhaltig Eindruck.

© dpa

Genki Haraguchi: Herthas Tempomacher

Hertha BSC steckt mitten in der Vorbereitung auf die kommende Bundesliga-Spielzeit. Berlins Neuzugang Genki Haraguchi hat dabei das Potenzial, zu einem Spieler mit großem Spaßfaktor zu werden.

Genki Haraguchi musste noch lange nach dem Abpfiff Fragen beantworten. Während seine Kollegen schon in die Kabine verschwunden waren, machte der Japaner ausgiebig Halt an den Mikrofonen, die ihm vor die Nase gehalten wurden. Um die Deutschkenntnisse des Neuzugangs von Hertha BSC ist es nach wenigen Wochen in Berlin zwar noch nicht so gut bestellt, womöglich suchte er auch deshalb die Nähe zu seinen Landsleuten unter den Berichterstattern. Andererseits musste Haraguchi auch gar nicht viel sagen, im Testspiel gegen Eindhoven (1:1) hatte er am Donnerstag nämlich Taten sprechen lassen. Als Haraguchi kurz vor Schluss ausgewechselt wurde, gab es von den 3000 Zuschauern im Amateurstadion lautstarken und anhaltenden Applaus für den jungen Mann, den Hertha mit einem bis 2018 gültigen Vertrag ausgestattet hat. „Chancen, Vorlagen, Abschlüsse“, zählte Trainer Jos Luhukay auf, „das sah schon sehr gut aus.“

Genki Haraguchi, das ist die Erkenntnis aus den ersten Testspielen der Vorbereitungsphase, hat ganz offensichtlich das Potenzial, sich zum Spieler mit dem größten Spaßfaktor im Berliner Kader zu entwickeln. Wie der 23-Jährige in der ersten Halbzeit gegen Eindhoven die Spielfeldhälfte vor der Haupttribüne beackerte, hinterließ nachhaltig Eindruck. Ständig war Haraguchi in Bewegung, immer wieder forderte er den Ball, dribbelte, passte, ließ sich fallen und sprintete in jede noch so kleine Lücke, sofern sich diese ergab. Dabei hielt er oft Blickkontakt zum anderen Japaner der Berliner, zu Hajime Hosogai. Bei den Urawa Red Diamonds in der japanischen J-League bildeten Hosogai, damals noch als Außenverteidiger, und Haraguchi vor einigen Jahren ein Gespann auf dem linken Flügel. In Berlin bekleidet Hosogai mittlerweile zwar eine wesentlich zentralere Position im Mittelfeld, für den Moment aber ist er Haraguchis Fixpunkt geblieben. Hertha hat Haraguchi nicht zuletzt auf wärmste Empfehlung von Hosogai verpflichtet.

Gegen Eindhoven verzichtete Luhukay auf auf exzessive Wechselei

„Wir haben Genki verpflichtet, um mehr Leben, mehr Aktionen und mehr Tempo in unser Spiel nach vorn zu bekommen“, analysierte Luhukay, das gelte gleichermaßen für Roy Beerens. „Beide hatten sehr, sehr gute Ansätze“, sagte der Niederländer über den Neuzugang aus Alkmaar und eben Genki Haraguchi.

So auffällig wie die Neuen war im sechsten Test auch Luhukays modifizierte Herangehensweise. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Spielen verzichtete der Coach auf exzessive Wechselei und ließ seine Startformation bis zur 80. Minute durchspielen. Daraus resultierte die Frage, ob sich da vier Wochen vor dem Bundesliga-Start womöglich schon eine erste Elf herausgebildet hat? Luhukay bediente sich einer diplomatischen Antwort. „Ich hatte schon im Hinterkopf, dass wir mit der Startelf in Richtung 90 Minuten gehen können“, sagte er. „Viel wichtiger ist mir aber, dass alle Spieler in dieser Woche einen Schritt nach vorn gemacht haben.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false