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Talent im Nationaltrikot. Hany Mukhtar verlässt Deutschland.

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Hany Mukhtar verlässt Hertha BSC: Seltsam und doch logisch

Der Wechsel von Hany Mukhtar zu Benfica Lissabon war längst beschlossen, nun wurde auch der Vollzug verkündet. Wieder einmal verliert Hertha BSC ein großes Talent. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christoph Dach

Ob Hany Mukhtar irgendwann in einer Reihe mit Ivica Olic, Sejad Salihovic oder den Boateng-Brüdern zu nennen ist, also jenen Spielern, die bei Hertha BSC für nicht gut genug befunden wurden und woanders Karriere machten, lässt sich im Moment noch nicht beurteilen: Dafür ist Mukhtar mit seinen 19 Jahren einerseits zu jung, andererseits muss er erst noch den praktischen Nachweis der Bundesliga-Tauglichkeit erbringen.

Wie die Geschichte auch ausgehen mag, seltsam ist der Fall schon jetzt. Da verfügen die Berliner wieder einmal über einen talentierten Nachwuchsmann, der im letzten EM-Finale der Altersklasse U19 auch noch das Siegtor erzielt hat – und dann kommt er in der gesamten Hinrunde auf exakt null Einsatzminuten.

Dabei war die Verletztenliste bei den Berlinern phasenweise so lang, dass im Grunde jeder Spieler wohl oder übel mal die Gelegenheit bekam, sich zu zeigen. Zudem bestand auf Mukhtars Position im offensiven Mittelfeld ein derart offensichtlicher Mangel an Kreativität, dass sich Trainer Jos Luhukay jetzt schon kritische Fragen gefallen lassen muss.

Aus der Perspektive des Spielers ist die Entscheidung für einen Wechsel zu Benfica Lissabon nur logisch. Mukhtar weiß, dass die nahe Zukunft über den weiteren Verlauf seiner Karriere entscheiden wird. Von der deutschen U21, die 2009 den EM-Titel gewann, wurden später beispielsweise sieben Spieler Weltmeister mit der A-Nationalmannschaft – und, oft vergessen, einer landete sogar bei Hertha BSC: Reservist Sandro Wagner.

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