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Etihad fliegt auf Blau-Weiß. So jedenfalls könnte es bald sein.

© dpa

Etihad Airways im Anflug: Neuer Hauptsponsor bei Hertha BSC im Gespräch

Bei Hertha deutet sich sich der Einstieg von der Etihad Airways als neuem Hauptsponsor an – mit einem weiteren Investor soll es Gespräche geben.

Hertha BSC steht offenbar unmittelbar vor einer Einigung mit einem neuen Hauptsponsor. Wie der Tagesspiegel erfuhr, wird die Etihad Airways sich im großen Umfang beim abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten engagieren. Doch nicht als Investor, wie es zunächst erwogen worden war, sondern als Trikotsponsor. Bislang ist das bei den Berlinern noch die Deutsche Bahn, doch die soll für den Fall des Abstiegs eine entsprechende Ausstiegsklausel besitzen. Im Falle des Klassenerhalts ist es denkbar, dass die Bahn von ihrem bis Juni 2013 laufenden Vertrag, der leistungsbezogen um die vier Millionen Euro einbringt, zurückzieht.

Etihad Airways, eine schnell wachsende Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate, die bereits in erheblichen Umfang bei Manchester City eingestiegen ist, soll dem Vernehmen nach bereit sein, Hertha jährlich 3,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Und das bei einer Vertragsdauer von fünf Jahren. Chef der Airline ist Scheich Hamed bin Zayed Al Nahyan, der sich bereits vor Monaten entsprechende Erkundigungen eingeholt hat. Etihad Airways war bereits im vergangenen Jahr bei Air Berlin zum größten Einzelaktionär (knapp 30 Prozent) aufgestiegen. Hintergrund ist die Absicht der Araber, auf den europäischen Flugmarkt zu drängen, insbesondere auf den neuen Großflughafen Berlin-Brandenburg. Bei dem Vorhaben, den eigenen Namen in der Region einzuführen, könnte der Fußball als Plattform dienen.

Die Araber haben bereits eine Due-Diligence-Prüfung, eine Art Machbarkeitsstudie, durchführen lassen. Zudem soll sich im Hintergrund ein Investor befinden, der bereit sein soll, bei Hertha im Umfang von zehn Millionen Euro einzusteigen. Hierbei soll es sich um eine Investorengruppe aus der Schweiz handeln. Angeblich sind die Schweizer daran interessiert, Vorzugsaktien der Berliner zu erwerben, die ein Stimmrecht beinhalten würden. Der Profibereich der Fußballabteilung des Klubs war vor über zehn Jahren in eine Kapitalgesellschaft auf Aktien (KGaA) ausgegliedert worden.

Hertha hat die Lizenz nur unter Auflagen erhalten

Der Hertha BSC e.V. ist zurzeit zu 100 Prozent an der KG beteiligt und hält auch 100 Prozent an der Komplementär GmbH, der Hertha BSC Verwaltungs-GmbH, die die Geschäftsführung aus Michael Preetz (Sport, Kommunikation, Medien) und Ingo Schiller (Finanzen, Marketing) stellt. Hintergrund könnte ein anderes Investment sein. Im Frühjahr des vergangenen Jahres erhielt Hertha von einem bis heute geheimen Investor acht Millionen Euro. Mit dieser Zuwendung konnte Hertha wesentliche Auflagen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) erfüllen, die dem Klub mit der Lizenzerteilung auferlegt worden waren.

Auch für die kommende Spielzeit hat Hertha die Lizenz für die Bundesliga (bei Klassenerhalt) oder Zweite Liga jeweils unter Auflagen erhalten. Interessant waren im Vorjahr die Bedingungen, unter denen der Investor bei Hertha eingestiegen war. Als Gegenleistung erhielt der Investor Beteiligungen an den Transfererlösen ausgewählter Spieler. Betroffen war eine Gruppe von bis zu sieben Spielern. An diesen Spielern erhielt der Investor zwischen 30 und 50 Prozent. Zugrunde gelegt wurde der aktuelle Marktwert dieser Spieler. Bei einem Verkauf des Spielers würde der Investor prozentual partizipieren inklusive einer Verzinsung seines Anteils.

Die Höhe der Verzinsung wäre abhängig von der Höhe des tatsächlichen Transfererlöses und von dem prozentualen Anteil des Investors an diesem Spieler. Allerdings waren die beiden ersten Transferperioden, die des Sommer 2011 und die des Winters 2011/12 davon ausgenommen. Erst in diesem Sommer träte diese Regelung in Kraft. Sollte Hertha erneut den Gang in die Zweite Liga antreten müssen, könnte dieses „Spieler-Transferwert-Modell“ nicht mehr aufrecht zu erhalten sein, da es sich in erster Linie um Spieler handeln sollte, die sich auch verkaufen ließen beziehungsweise die Hertha verlassen wollen. Insofern müsste Hertha den Alt-Investor auslösen. Und dafür könnte das Geld des neuen Investors dienen.

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