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Tanz um den Ball: Hoffenheims Tobias Weis (l.) und Mainz' Marco Caligiuri.

© dpa

Hoffenheim - Mainz 0:0: Hoffenheim muss wieder um Klassenerhalt bangen

Euphorie war gestern: Durch das 0:0 gegen den FSV Mainz verschlechtern sich Hoffenheims Chancen auf den Klassenerhalt wieder.

Sinsheim - Die Übergänge zwischen Rückschlägen und Stillstand sind in Hoffenheim fließend. Und so sah TSG-Trainer Marco Kurz das 0:0 gegen den FSV Mainz nicht als Rückschlag, sondern vielmehr als „Punkt mit dem wir leben können und müssen“. Fatalismus spielte in Kurz’ Statements nach dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 eine große Rolle, mancher wird seine Aussagen als Durchhalteparolen verbuchen. „Letzte Woche waren wir näher dran, aber ich bin mit dem zweiten Zu-Null-Spiel in Folge nicht unzufrieden“, sagte Kurz. „Wir müssen punkten, um Augsburg Druck zu machen.“

Die Zuversicht von Kurz klang angestrengt. Zumal Konkurrent Augsburg durch den Sieg in Hamburg nun bereits vier Punkte enteilt ist. Manch einer seiner Spieler fand dagegen deutlichere Worte zur aktuellen Situation beim Tabellenvorletzten. „Wir kotzen alle ab, so wie es sich an diesem Wochenende entwickelt hat“, sagte Stephan Schröck: „Aber wir ergeben uns nicht. Es ist nichts entschieden, doch es wird Zeit, dass wir Zuversicht auf den Platz bringen.“

Das gelang bei optimistischer Betrachtung höchstens in den ersten Minuten. Später hatte die Gastmannschaft von Trainer Thomas Tuchel die besseren Tormöglichkeiten. In der 16. Minute traf Nikolce Noveski per Kopfball aber nur den Pfosten, Zdenek Pospech nach 74 Minuten das Lattenkreuz. „Man muss klar sagen, wir haben heute zwei Punkte verloren“, klagte Hoffenheims Tobias Weis: „Wir haben zu wenig investiert und zu wenig Druck entwickelt.“ Die Länderspielpause werde aber allen guttun, behauptete der Mittelfeldspieler.

Worauf dieser Hoffenheimer Optimismus fußt, die Relegationsspiele nach Ende der Saison gegen den Zweitligadritten doch noch zu erreichen, war zumindest an diesem Wochenende nicht nachvollziehbar. In der TSG-Arena herrschte eine seltsam teilnahmslose Stimmung, obwohl der Klub die Aktion „Gemeinsam Flagge zeigen für eine erstklassige Region“ ausgerufen hatte und 5000 T-Shirts mit diesem Spruch absetzen konnte. Trotz der prekären Situation zeigten sich aber große Lücken im Stadion, der Klub gab die offizielle Zuschauerzahl bei einem Fassungsvermögen von 30 500 mit 24 000 an. Aufbruchstimmung sieht anders aus. Selbst teambildende Maßnahmen wie gemeinsames Paintball-Schießen unter der Woche hatten aus Hoffenheimer Sicht am Sonnabend keine entscheidenden Nachwirkungen auf dem Rasen.

Die Mainzer Seite war mit der Punkteteilung aber dennoch zufrieden. „Wir können auswärts mit einem 0:0 immer leben“, sagte Tuchel, auch wenn ein Sieg möglich gewesen sei. Die letzte halbe Stunde war der FSV die aktivere Mannschaft und sicherte trotz des Unentschiedens vorerst den sechsten Platz, der in der kommenden Saison für die Teilnahme an der Europa League berechtigt.Oliver Trust

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