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Sport: Ihn hätten alle gerne

Claudio Pizarro überragt bei Werder Bremen

Berlin - Er wirkt so harmlos. Ein leichtes Lächeln, ein Lob für die Mitspieler, bescheidenes Herunterspielen der eigenen Rolle. So tritt Claudio Pizarro auf. „Ein Geheimnis gibt es nicht“, sagt, nein, flüstert er. Meist ist der Peruaner bester Spieler auf dem Platz, beim 3:1 gegen den FSV Mainz 05 hat er seinen 150. Treffer in der Bundesliga erzielt – früher für Bremen, den FC Bayern, jetzt wieder für Bremen. „Einfach ist es auch gegen Mainz nicht, Tore zu machen“, sagt Pizarro, der ausländischer Rekordtorschütze in der Liga ist. Dabei war der 33-Jährige zwischendurch für drei Saisons beim FC Chelsea. „Besser als heute geht es nicht“, sagte er nach dem Spiel gegen Mainz, „da kommen sicher noch ein paar Tore dazu. Ich fühle mich noch nicht so alt.“

Alle mögen ihn, die gegnerischen Fans kennen keine Anti-Pizarro-Sprechchöre. „Von einem wie ihm sind wir gern abhängig“, sagt Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs. Vier Tore von Mannschaftskollegen hat Pizarro in dieser Saison vorbereitet, achtmal war er selbst erfolgreich, an elf der vergangenen zwölf Bremer Tore war er beteiligt. „Ich will bester Torjäger werden, ich will die Krone“, sagt er.

Es wird wohl nicht seine letzte Chance sein, Torschützenkönig zu werden. Zwar läuft sein Vertrag nach dieser Saison aus, und Mainz’ Manager Christian Heidel hätte Pizarro am liebsten gleich dabehalten: „Wenn er noch nicht weiß, was er nächstes Jahr machen soll, kann er gerne nach Mainz kommen. Wenn er bei uns gespielt hätte, hätten wir wahrscheinlich gewonnen.“ Das ist nur Wunschdenken, denn leisten können sich die Mainzer Pizarro sicher nicht. Der Mainzer Präsident Harald Strutz hoffte, nicht von Pizarro zu träumen. Pizarro ist in Bremen am richtigen Platz. „Schon bei den Verhandlungen zu seinem jetzigen Vertrag war es uns wichtig, dass er bei uns bleibt. Er ist in der Lage, die wichtigen Tore zu machen“, sagt Trainer Thomas Schaaf, „die Mannschaft weiß, was sie an ihm hat. Er weiß aber auch, was er der Mannschaft zu verdanken hat. Das passt gut.“

Einmal stand Pizarro nicht im Bremer Kader, weil er einen Flug verpasst hatte. Ansonsten ist er brav. Anders als in der peruanischen Nationalmannschaft, wo er bereits mehrfach wegen Ausflügen ins Nachtleben suspendiert wurde.

In Bremen wurde er nach dem 150. Bundesligator gefeiert. Aber nicht zu viel. „Wir haben ihm alle die Hände geschüttelt. Bremen ist doch ein sparsamer Verein“, sagte Klaus Allofs augenzwinkernd. Pizarro selbst war das viele Lob fast ein wenig zu viel: „Es ist mein Job, die Tore zu machen.“ Tsp

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