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Toni Krinner, 43, ist seit dieser Saison Trainer der Hannover Scorpions. Zuvor war der Nachfolger von Hans Zach drei Jahre beim EHC Wolfsburg.

© dpa

Interview: Toni Krinner : "Der Titel führt über die Eisbären"

Toni Krinner tritt am Freitag mit den Scorpions bei den Eisbären an. Tagesspiegel.de erzählt der neue Trainer des Meisters, wie er in Berlin gewinnen will und was seine Aufgabe in Hannover so reizvoll macht.

Toni Krinner, warum werden Sie mit den Hannover Scorpions am Freitag in Berlin gewinnen?

Weil wir mit unserer Außenseiterrolle sehr gut zurechtkommen und mit Einsatz und Kampf dagegenhalten werden. Außerdem haben wir nach unserem guten Start viel Selbstvertrauen. Wir haben ja die beiden ersten Spiele gewonnen.

Und dann haben die Scorpions in den jüngsten Jahren in Berlin ja immer gut ausgesehen…

Damit habe ich mich natürlich auseinander gesetzt. Aber das ist für mich sekundär. Wir haben ja in Hannover viel verändert, so manches umgestellt im Vergleich zu den letzten Jahren. Da haben die Scorpions eher abwartend gespielt, den Gegner kommen lassen und im Mitteldrittel gewartet. Wir attackieren aber jetzt schon im gegnerischen Drittel, lassen den Gegner nicht zu Aufbau kommen.

Im vergangenen Jahr hat ihr Vorgänger Hans Zach die Scorpions immerhin zum Titel geführt. Wie schwer wirkt das Erbe des bekanntesten deutschen Eishockey-Trainers für den Nachfolger Toni Krinner?

Das hat für mich gar keine Bedeutung, für die Medien und die Öffentlichkeit dagegen schon. Ich habe meinen eigenen Stil als Trainer. Es ist doch einfach so: Hannover hat überraschend den Titel gewonnen. Es war die Mannschaft die zur Stelle war, nachdem alle Favoriten gescheitert waren. Jetzt aber, zu Saisonbeginn, ist die Situation eine andere. Wir sind erst einmal nicht der Favorit auf den Titel.

Nach dem Theater im Sommer um eine mögliche Lizenzrückgabe ihres Klubs, haben sich die Scorpions doch noch gerettet. Aber Sie müssen sparen. Ihr Spielraum für personelle Veränderungen war und ist eher eng…

Ja, da gab es viele Verträge, die noch weiterliefen. Das ist aber okay so, auch wenn es mit Sicherheit für den Trainer nicht der einfachste Job ist, wenn man zum Meister kommt. Da muss man schon überzeugend wirken, wenn man etwas erreichen will.

Wie überzeugen Sie denn Ihr Personal…

Mit einem neuem Umgang, einer anderen Ansprache und einem neuen Spielsystem. Das fängt schon damit an, dass wir nun ganz anders trainieren.

Ihr Gegner am Freitag hat vor der DEL-Saison bei der European Trophy überzeugt und das Turnier gewonnen. Droht der Liga eine langweilige Saison angesichts der zu erwartenden Dominanz der Eisbären?

Es ist zu früh, um so etwas zu spekulieren. Die Eisbären haben noch keine einzige Minute in der Liga gespielt. Sicher man muss an ihnen vorbeikommen, um den Titel zu gewinnen. Aber Gratulation an Don Jackson und seine Mannschaft für den Titel bei der European Trophy. Das ist eine sehr gut gemeinte Nachricht von mir an ihn. Denn die Eisbären haben die Liga auf europäischem Niveau sehr gut vertreten, die Nationalmannschaft hat das deutsche Eishockey in diesem Jahr weltweit blendend vertreten. Wenn sich die Funktionäre im deutschen Eishockey genauso aufstellen würden wie die Spieler, dann wäre noch viel mehr möglich mit dem Eishockey in Deutschland.

Das Gespräch führte Claus Vetter.

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