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Reinhard Dieter Grindel ist bereits seit 2002 Mitglied im Deutschen Bundestag - und nun auch Schatzmeister des Deutsche Fußballbundes (DFB).

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Kommentar zum DFB-Präsidium: Unser Mann im Bundestag

Reinhard Grindel ist neuer Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) - und sitzt gleichzeitig für die CDU im Deutschen Bundestag. Ein Kommentar zum Interessenkonflikt eines Volksvertreters.

Als ob der Fußball nicht schon über ausreichend Einfluss verfügen würde, hat er nun einen weiteren strategischen Sieg errungen. Reinhard Grindel ist neuer Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Grindel sitzt für die CDU im Deutschen Bundestag. Im Sportausschuss war er dort bisher stellvertretendes Mitglied. Jetzt ist er sogar als Vorsitzender im Gespräch. Man kann nur hoffen, dass es nicht so weit kommt.

Der DFB mag gerade jubeln über „unseren Mann im Bundestag“. Doch Grindel findet sich in einem Interessenkonflikt wieder. Als DFB-Präsidiumsmitglied ist er Lobbyist und muss für seinen Verband das Maximale herausholen. Als Volksvertreter soll er gleichzeitig über Steuergeld für den Sport mitentscheiden und ihn auch kontrollieren. Wie das sauber zu trennen ist? Gar nicht.

Grindel setzt jedenfalls eine lange Liste von Interessenkollisionen im Sportausschuss fort. Und dass dieser Ausschuss nicht immer ernst genommen wird, hat auch damit zu tun, dass einige Abgeordnete sich dort eher als Fans aufführen denn als kritische Begleiter des Sports.

Selbst wenn der DFB keine Spitzensportförderung aus Steuermitteln erhält, wird Grindel im Bundestag mit vielen Fragen konfrontiert, die auch seinen Verband betreffen, etwa bei der Steuerbefreiung von Großveranstaltungen. Würde er wirklich Themen offensiv und unvoreingenommen auf die Tagesordnung setzen, die auch die Schattenseiten des Fußballs betreffen? Dass er Abgeordneter im Deutschen Bundestag ist, hielt Grindel in seiner offiziellen Vorstellung beim Verbandstag des DFB übrigens für nicht erwähnenswert.

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