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Time to say good bye? Per Mertesacker verhandelt mit Arsenal London.

© dapd

London Calling: Mertesacker vor Abschied aus Bremen

Werder Bremen scheint in der Liga gerade wieder zu gewohnter Stärke gefunden zu haben. Doch nun steht offenbar Per Mertesacker vor dem Absprung zu Arsenal London.

Im Teamquartier der deutschen Fußballnationalmannschaft steuerte der lange Per Mertesacker sofort auf Joachim Löw zu. Der Bremer Profi gesuchte den Bundestrainer, sich für einen Tag von der Truppe entfernen zu dürfen. Mertesacker hatte wichtige Argumente vorzubringen: Es ging um seine berufliche Zukunft. Einen Tag vor Ablauf der Transferperiode steht der 26 Jahre alte Innenverteidiger auf dem Sprung in die Premier League zum FC Arsenal. Die Ablösesumme soll bei rund zehn Millionen Euro liegen. „Zwischen Werder und Arsenal ist es klar“, sagte Werders Manager Klaus Allofs. Eine offizielle Bestätigung für den Wechsel wird für den heutigen Mittwoch erwartet. Laut Allofs ist heute auch eine Pressekonferenz in Bremen geplant.

Nachdem die Engländer kurzfristig konkrete Verhandlungen aufgenommen hatten mit dem SV Werder, musste Mertesacker noch die sportmedizinische Untersuchung in London absolvieren. „Er hat mich informiert, dass da ein Angebot vorliegt“, erzählte Löw am Dienstag in Düsseldorf, wo sich das deutsche Team auf das EM–Qualifikationsspiel gegen Österreich am Freitag vorbereitet. Löw: „Ich erwarte, dass er heute Abend wieder da ist.“

Bereits nach dem Bundesligaspiel der Bremer am vergangenen Samstag hatten Mertesackers Aussagen Spekulationen zugelassen. „Man soll niemals nie sagen, auch wenn das eine Floskel im Fußball ist“, sagte er. Arsenals Trainer Arsène Wenger gilt seit Jahren als Fan des knapp zwei Meter großen Innenverteidigers. Mertesacker selbst hatte immer wieder erklärt, es sei sein Traum in der Premier League zu spielen. Arsenal, das am Wochenende beim 2:8 gegen Manchester United regelrecht vorgeführt wurde, scheint bereit zu sein, dem Deutschen ein Gehalt von knapp fünf Millionen Euro jährlich zu zahlen. Zudem bemühte sich Arsenal auch um den Dortmunder Mario Götze. Wie die „Ruhr Nachrichten“ berichten, soll Borussia Dortmund ein Angebot über 40 Millionen Euro Ablöse abgelehnt haben. Der 19 Jahre alte Götze hat beim BVB noch einen Vertrag bis 2014.

Im Fall Per Mertesacker war Bremen gesprächsbereiter. Werders Geschäftsführer Klaus Allofs hatte unlängst erklärt, dass man sich mit konkreten Anfragen ernsthaft beschäftigen würde. Es müsse, so Allofs, dabei überlegt werden, ob der Transfer zum Wohle des Vereins sei. An Mertesackers Wechsel könnte Werder jetzt gut verdienen – kommendes Jahr könnte Mertesacker ablösefrei gehen.

Sportlich ist der Abgang ein Verlust. Mertesackers Führungsqualitäten sind unbestritten, auf und außerhalb des Platzes. Der geplante Neuanfang, der Umbruch nach der verkorksten Saison 2010/11 wird für Werder ohne seinen Kapitän ungleich schwieriger. Ein Weggang von Werder nach sechs erfolgreichen Jahren dürfte auch Per Mertesacker schwer fallen. Der gebürtige Hannoveraner gilt als integrer und glaubwürdiger Profi.

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