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Sport: Mirko statt Murphy

Constant Djakpa vergrub sich im Rasen. Der Hannoveraner gab mit seinem Eigentor aus unmöglichem Winkel in der vergangenen Saison in Mönchengladbach ein Sinnbild für die strauchelnden 96er ab.

Constant Djakpa vergrub sich im Rasen. Der Hannoveraner gab mit seinem Eigentor aus unmöglichem Winkel in der vergangenen Saison in Mönchengladbach ein Sinnbild für die strauchelnden 96er ab. Drei Eigentore unterliefen dem Team damals beim Auswärtsspiel in Gladbach. Die Mannschaft kultivierte auf dem Rasen in der vergangenen Saison Murphys Gesetz. Sie versuchte alles und alles ging schief. Nach dem Freitod ihres Torhüters und Kapitäns Robert Enke befand sich Hannover in einer Schockstarre, taumelte dem Abstieg entgegen. Es fand sich in Mirko Slomka ein Trainer, der zuvor auch alles versuchte, um eine neue Anstellung zu finden – 21 Monate lang, mit Absagen des HSV und Bielefeld; alles ging schief. Nunmehr hat sich eine perfekte Symbiose entwickelt aus den beiden Verzweifelten: Hannover 96 und Mirko Slomka.

Vor der Saison galt das Team als sicherer Kandidat für den Abstieg, Slomka nach dem Pokal-Erstrundenaus in Elversberg als eben solcher für den ersten Trainerrausschmiss. Nach dem 24. Spieltag hat Hannover die Chance, dem FC Bayern den eigentlich qua Gewohnheitsrecht zustehenden Champions-League-Platz streitig zu machen. Sie machen alles richtig und alles klappt. 96 hat mit die beste Chancenauswertung der Liga, das Team steht mit einer unglaublich kargen Tordifferenz von plus drei auf Rang drei. Effektivität ist der Schlüssel, schnelles Umschalten von der Abwehr in den Angriff, Teamgeist und Konditionsstärke. Belächelt werden heutzutage weder Hannover noch Slomka. Wenn sie sich heute im Rasen vergraben, dann in einer Jubeltraube.

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