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Sport: Müde Dortmunder gewinnen gegen uninspirierte Mainzer 2:1

Mainz - Marco Caligiuri konnte es selbst kaum fassen und hielt sich im Fortlaufen den Handrücken auf die Stirn. Der Spieler des FSV Mainz hatte soeben die Vorlage seines Mitspielers Elkin Soto per Volleyschuss in den rechten Winkel gejagt.

Mainz - Marco Caligiuri konnte es selbst kaum fassen und hielt sich im Fortlaufen den Handrücken auf die Stirn. Der Spieler des FSV Mainz hatte soeben die Vorlage seines Mitspielers Elkin Soto per Volleyschuss in den rechten Winkel gejagt. Und dass in der sechsten Minute! Gegen Borussia Dortmund! Die Mannschaft, die unter der Woche noch Ajax Amsterdam in der Champions League kräfteraubend weggezaubert hatte. Thomas Tuchel, Trainer von Mainz, rieb sich aufgeregt die Hände und kaute und kaute und kaute nervös auf seinem Kaugummi. Kam diese Führung womöglich zu früh?

Sie kam. Bereits fünf Minuten später glich Marco Reus für die Dortmunder aus. Und der Deutsche Meister ließ in der Folge keine weiteren Mainzer Fieberschübe zu und springt nach dem 2:1 (2:1)-Auswärtssieg vor 34 000 Zuschauern bis auf den zweiten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga. „Zu Beginn wollte der Körper Fußball spielen, nur der Geist war noch nicht dabei“, sagte Jürgen Klopp, Trainer der Dortmunder. Er hatte „ein Mentalitätsspiel“ gesehen, und „die Prüfung haben wir bestanden“.

Seine Mannschaft war mit schweren Beinen in diese Begegnung gegangen. Doch das schnelle Führungstor der Hausherren sorgte bei den Gästen für einen Weckruf. Der BVB agierte nun hinten mit der nötigen Griffigkeit und Raffinesse im Spiel nach vorn. Den Rest besorgten die hochtalentierten Einzelkönner aus Reihen der Dortmunder.

Etwa Marco Reus, der in der zwölften Minute vom linken Strafraumeck in die lange Ecke schlenzte und den Ausgleich erzielte. Oder Robert Lewandoski, der in der 43. Minute dem Steilpass von Mario Götze nachging und den Ball aus 17 Meter über den herausgeeilten Mainzer Torhüter Christian Wetklo hob. Das Ergebnis war damit aus BVB-Sicht korrigiert. Und Tuchel kaute und kaute und kaute nun gemächlicher, so als hätte er auch diesen Spielverlauf in einem seiner Matchpläne berücksichtigt. Hatte er aber nicht.

In der zweiten Hälfte schaltete Dortmund einige Gänge zurück. Und es lief nun nicht mehr viel zusammen: Hackentricks zum Gegner, Torvorlagen ins Leere. Doch überdeutlich zeigte dieses Spiel: Eine Mittelklassemannschaft wie Mainz muss schon einen sehr guten Tag erwischen, um auch gegen eine abgekämpfte und doppelbelastete Dortmunder Mannschaft zu bestehen. Tuchel aber war „mit der Leistung einverstanden“. Tsp

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