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Daneben gegriffen? Augsburgs Daniel Baier.

© Stefan Puchner/dpa

Update

Obszöne Geste von Augsburgs Kapitän Daniel Baier: Geplänkel ums Geschlechtsteil

Der Augsburger Daniel Baier bezeichnet seine Luftmasturbations-Einlage gegen Leipzig als eine erklärbare Emotion und entschuldigt sich nur halbherzig. Ist Baiers Verhalten akzeptabel? Ein Kommentar.

Die Szene hinterließ keinen Interpretationsspielraum. Ein Bruchteil einer Sekunde reichte dem Augsburger Mannschaftskapitän Daniel Baier im Spiel gegen Leipzig, um seine Masturbationsgeste vorzuführen. Sie kam an beim Adressaten – bei Ralph Hasenhüttl. Leipzigs Trainer verweigerte Baier nach dem Spiel verständlicherweise den – versöhnlich-verhöhnenden – Handschlag. Zum Geplänkel um sein Geschlechtsteil sagte Baier später nur: Im Spiel mache man solche Dinge, „wenn man ein bisschen emotional“ sei.

Auf jedem Pausenhof sieht man heftigere Gesten als die von Baier, von unteren Ligen ganz zu schweigen. Die ein oder andere obszöne Geste ist sogar fast schon gesellschaftsfähig. Aber ist sie deshalb auch in der Bundesliga erlaubt? Der Fall Baier eröffnet die Diskussion nach der Grenze des Erlaubten.

Es ist nicht erlaubt, wenn ein Spieler politisch motivierte Gesten auf dem Platz zeigt. Bei rassistischen Bekundungen des Publikums ist die Bundesliga sensibel geworden. Gut, dass so etwas heute nicht mehr unbestraft bleibt. Die Bühne Bundesliga ist die größte im deutschen Sport, sie hat Strahlkraft auf die Gesellschaft, auf die Jugend. Ihre Protagonisten verdienen so viel, dass sie im Stande sein sollten, sich bis zu einem gewissen Grade zu kontrollieren. Daniel Baier konnte das nicht.

Als Mannschaftskapitän und Vorbild hat er versagt.

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