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Rubel, Trubel, Sparsamkeit? Von wegen: Die Winterspiele 2014 in Sotschi sind die bisher teuersten Olympischen Spiele.

© dpa

Kommentar: Olympia nach Neuseeland?

Nachdem Sotschi verkündet hat, für Olympia 2014 mehr als 50 Milliarden Dollar auszugeben, haben Graubünden und Annecy offenbar keine Lust mehr auf die Ausrichtung der Winterspiele 2022, vermutet Benedikt Voigt und macht dem IOC einen Vorschlag.

Vielleicht liegt es ja an Sotschi. Die Russen haben gerade den Rest der Welt mit den unfassbaren Kosten der Winterspiele 2014 von über 50 Milliarden Dollar geschockt. Offenbar so nachhaltig, dass den Bürgern von Graubünden, Schweiz, und Annecy, Frankreich, die Lust auf Winterspiele vergangen ist. Auch in München wird es schwierig, Volkes Zustimmung für eine erneute Bewerbung zu bekommen. Was zur Folge hat, dass es acht Monate vor Bewerbungsschluss noch keinen offiziellen Kandidaten für die Austragung der Spiele 2022 gibt.

Das sollte dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zu denken geben. Winterspiele werden aufgrund der hohen Sicherheits- und Infrastrukturkosten für Europas und Nordamerikas Demokratien immer unattraktiver.

Dort aber liegt im Gegensatz zu den Sommerspielen, die auf einen größeren Markt zurückgreifen können, das Kernland der Winterspiele. Nur für autoritäre Diktaturen und Pseudo-Demokratien wiegt noch der Nutzen der Eigenwerbung die Ausgaben auf. Siehe Russland. Oder Kasachstan und China, die sich mit Almaty und Harbin früher oder später auch bewerben werden. Und das demokratischere Südkorea verspricht sich ebenfalls den politischen Aufstieg in den Kreis der großen Industrienationen.

Was kann das IOC tun? Es sollte ernsthaft darüber nachdenken, die Spiele alternierend an immer dieselben Orte zu vergeben. Falls das zu revolutionär ist, könnte es zumindest die Chance nutzen, die Winterspiele 2022 erstmals auf der Südhalbkugel stattfinden lassen. Also konkret: Fußball-WM 2022 im Winter in Katar – und Winterspiele im Sommer in Neuseeland.

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