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Ein Spiel in einem Bild: Vedad Ibisevic erzielte die frühe Führung für die TSG Hoffenheim in der ersten Minute. Doch Daniel van Buyten übertrumpfte ihn noch und traf in der Nachspielzeit per Kopf zum Auswärtssieg.

© dpa

Update

Hoffenheim - München 1:2: Per Kopf gegen die Krise

Lange sieht es so aus, als ob der FC Bayern seinen Fehlstart in die Saison weiter ausdehnt. Doch ein Treffer von Daniel van Buyten in der Nachspielzeit zum 2:1 erspart den Bayern die nächste Krise.

Wenn es darum geht, ob etwa wieder ein Fehlstart der Bayern vorliegt, wird gerne in Minuten gemessen, wie tief die aktuelle Krise ausfällt. 271 Minuten ohne Tor, das war der Krisenwert vor der Partie bei der TSG Hoffenheim. In mancher Münchner Zeitung wurde sofort der „Liga-Minus-Rekord der Vereinsgeschichte“ im Nichttreffen hervorgezerrt. Bei 271 plus 72 Minuten wäre er gebrochen worden. Als Thomas Müller in der 63. Minute in Hoffenheim zum zwischenzeitlichen 1:1 traf, war das Unheil abgewendet. Und die Münchner gewannen das Spiel sogar noch, weil Daniel van Buyten in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum 2:1 (0:1) traf. „Auch wenn es mit dem Zeitpunkt des Tores glücklich aussieht: Wir haben gut gespielt und verdient gewonnen“, sagte Bayerns Kapitän Mark van Bommel.

Die Münchner werden sich nun etwas gelassener mit dem Spiel gegen Tabellenführer Mainz am Samstag beschäftigen können. Dabei hatte es in der ausverkauften Arena ins Sinsheim nur 36 Sekunden gedauert, bis die nächste Bayern-Krise um die Ecke blinzelte. Diego Contento verlor auf der linken Seite den Ball an Sebastian Rudy. Der Fünf-Millionen-Einkauf aus Stuttgart behielt die Übersicht, Vedad Ibisevic sprintete in die entscheidende Lücke, sein Schuss klatschte vom Innenpfosten ins Netz. Wieder einmal hatte es der Gegner den Bayern vorgemacht, wie man Tore schießt. Zwei Tore in vier Spielen waren den Münchnern bis dahin gelungen.

Trotzdem beschränkten sich die Bayern nach dem frühen Rückstand darauf, die Spielkontrolle zurück zu gewinnen. Bastian Schweinsteigers Kopfball und der Schuss von Toni Kroos blieben die magere Ausbeute der dosierten Temposteigerung. Hoffenheim ließ die Bayern gewähren und zog sich zurück. Den Münchner gelang es trotz dominanter Ballbesitzwerte nicht, die TSG durch schnelle Spielzüge in Schwierigkeiten zu bringen. Vorne war Miroslav Klose wieder der Bayern-Klose, der nicht ins Tor trifft, während er im Nationalteam umso erfolgreicher ist. Bundestrainer Joachim Löw schaute sich trotzdem Kloses Auftritt in Sinsheim an. Thomas Müller, im zentralen Mittelfeld vorgesehen, drängte zudem in Kloses Arbeitsbereich, was dem weiteren Raum nahm und das Bayern-Spiel noch enger werden ließ.

Nach einer halben Stunde hatte Tobias Weis Glück, von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer nicht die Rote Karte zu sehen. Von der Seite sprang er Franck Ribéry in die Beine und war mit Gelb gut bedient. Kurz vor der Pause wäre Hoffenheim beinahe das 2:0 gelungen, als Sejad Salihovic mit einem Freistoß den Pfosten traf.

Nach dem Wechsel kamen Ivica Olic für den schwachen Kroos und Danijel Pranjic für Contento. Die Bayern wurden stärker, und nach einer guten Stunde fiel der Ausgleichstreffer. Ribéry setzte sich durch, seinen Schuss konnte Torhüter Daniel Haas noch abwehren. Doch Thomas Müller staubte zum 1:1 ab. Statt zu jubeln strebte Müller aber gleich zu Ribéry, der sich am Boden wälzte und mit einer Sprunggelenksverletzung humpelnd vom Feld geführt wurde. „Ich glaube, dass es eine schwere Verletzung ist“, sagte Münchens Trainer Louis van Gaal, der eine lange Pause seines Profis befürchtete. Eine genaue Diagnose gab es bis Redaktionsschluss nicht.

Die Münchner drängten weiter auf den Siegtreffer, der in der Nachspielzeit van Buyten aus kurzer Distanz gelang. „Das war wichtig für uns“, sagte der Belgier. Ihn hatte nicht gestört, dass Ivica Olic bei seiner Vorlage aus einer schwer zu erkennenden Abseitsposition kam.

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