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Der Leipziger Diego Demme (l) im Duell mit dem Berliner Eroll Zejnullahu.

© dpa

RB Leipzig feiert klaren Sieg: 1. FC Union Berlin unterliegt im "Kampf der Fußballkulturen"

Das Spiel zwischen RB Leipzig und dem 1. FC Union barg außerhalb des Platzes den einen oder anderen Konflikt. Sportlich knirschte es weniger, zu deutlich war der Unterschied.

Zwei Mal knallt es, dann kommen die Berliner. Eine viertel Stunde zu spät zwar, aber das hatten sie ja angekündigt. Aus Protest gegen Gegner RB Leipzig, den die Fans des 1. FC Union Berlin für ein künstlich geschaffenes Werbeprodukt halten. Undemokratisch, seelenlos, ein Feind wie aus dem Bilderbuch, finden die Fans des 1. FC Union Berlin. Dass die zwei Knaller von nicht ganz legalen Böllern stammen, ist ihnen nur recht. Sollen die Leipziger sich doch ärgern über den symbolischen Hausfriedensbruch.

Der Auftritt der Unioner verfehlte den gewünschten Effekt nicht, einen kurzen Moment war ihnen die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Besucher zuteil. Dumm nur, dass ihre Mannschaft beim Kampf der Fußballkulturen da schon zurücklag. Kurz bevor die ersten Berliner das Stadion enterten, hatte Dominik Kaiser nach Vorarbeit von Emil Forsberg das 1:0 erzielt. Aber auch mit der stimmgewaltigen Unterstützung der Anhänger wurde es für den 1. FC Union nicht besser. Am Ende musste sich der Zweitligist aus Köpenick dem Tabellenführer 0:3 (0:2) geschlagen geben.

Nach dem Muster des ersten Treffers versuchten die Gastgeber vor 30.964 Zuschauern konsequent zum Erfolg zu kommen. Über Außen wurden scharfe, präzise Eingaben in die Mitte gespielt, wo meist Yussuf Poulsen wartete. Die neuformierte Berliner Abwehr um Christopher Trimmel, Emanuel Pogatetz und Michael Parensen hatte größte Mühe, dem Leipziger Angriffswirbel standzuhalten. Die äußeren Mittelfeldspieler unterstützten die Defensive nur unzureichend oder waren überfordert. Auf der linken Seite kam Kenny Redondo regelmäßig zu spät, die Abstände stimmten nicht, Passspiel und Ballverarbeitung waren lausig, Union hatte keine einzige echte Torchance.

Unioner waren stark dezimiert

Eine Überraschung war das nicht, kurzfristig hatte Unions Trainer Sascha Lewandowski nach Toni Leistner, Fabian Schönheim, Maximilian Thiel, Raffael Korte und Steven Skrzybski auch noch auf Bobby Wood verzichten müssen. Unions bestem Torschütze machte die Schulter zu schaffen, ein Einsatz war nicht möglich. Für ihn kam Collin Quaner zu seinem zweiten Startelfeinsatz in dieser Saison, Kenny Redondo gab gar sein Debüt von Beginn an. Personell stark dezimiert ging es für die Berliner nur um Schadensbegrenzung, mit dem 2:0 von Willi Orban nach rund einer halben Stunde war das Spiel bereits entschieden. Und hätte der überragende Forsberg bei einem Freistoß nicht nur die Latte getroffen oder hätte Torhüter Jakob Busk nicht stark gegen den Angreifer gerettet, Union wäre einem Debakel entgegengestolpert. Danach sah es kurz noch mal zu Beginn der zweiten Halbzeit aus, als Poulsen nach einer Eingabe von der linken Seite zum 3:0 traf. Anschließend hatte Leipzig noch mehrere gute Möglichkeiten, ließ aber die letzte Konsequenz vermissen.

Den Schlusspunkt setzten dann wieder die Berliner Fans. Noch einmal donnerte es im Unioner Block, noch einmal mahnte der Stadionsprecher, noch einmal pfiffen und ärgerten sich die Leipziger Anhänger. Vermutlich zum letzten Mal für längere Zeit. Nach dem Sieg rückt der Aufstieg in die Bundesliga für RB Leipzig immer näher.    

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