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Spaätes Glück. Haris Seferovic trifft für Frankfurt zum Ausgleich.

© Reuters

Rhein-Main-Derby endet 2:2: Eintracht Frankfurt rettet Unentschieden gegen FSV Mainz 05

Haris Seferovic hat Eintracht Frankfurt vor einer Derby-Niederlage gegen den FSV Mainz 05 bewahrt. Der Schweizer Nationalspieler erzielte am Dienstagabend acht Minuten vor dem Ende den 2:2 (1:2)-Ausgleich.

44 100 Zuschauer sahen ein intensives Spiel mit sechs gelben Karten und einem zurückgenommenen Elfmeter. Der FSV Mainz 05, auch nach dem fünften Saisonspiel ungeschlagen, ging durch BVB-Leihgabe Jonas Hofmann (41.) und den fünften Saisontreffer des Japaners Shinji Okazaki (44.) mit 2:0 in Führung. Alexander Meier (45.+1) und Haris Seferovic (82.) retteten wenigstens einen Punkt für Eintracht Frankfurt, bei der kurz vor dem Ende Torhüter Kevin Trapp verletzungsbedingt ausschied.

„Es war ein sehr aufregendes, zerfahrenes Spiel“, analysierte Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. „Ich denke, wir hätten einen Sieg verdient gehabt, aber dafür müssen wir unsere Chancen besser nutzen.“ Der Mainzer Manager Christian Heidel sah es anders: „Ich bin nicht unzufrieden. Abgesehen von den ersten 15 Minuten waren wir die bessere Mannschaft. Es hat sich gezeigt, dass wir durch die Neuverpflichtungen breiter aufgestellt sind.“

Frankfurt machte aus seiner Überlegenheit zu wenig

Nur drei Tage nach dem überzeugenden 2:0 über Vize-Meister Borussia Dortmund wollten die Mainzer auch am Main unbedingt ihre Erfolgsserie fortsetzen. Seit dem Aus in der Europa League-Qualifikation und in der ersten Runde des DFB-Pokals hat der FSV in der Liga nicht mehr verloren. Mutig wollten sie auftreten, gut gestaffelt und mit großer Laufbereitschaft - in Frankfurt blieb es die ersten 40 Minuten lang bei den guten Vorsätzen. Mit zu vielen leichten Ballverlusten bauten sie die Gastgeber zunächst unnötig auf.

Die Eintracht, immer wieder angetrieben durch den fleißigen Japaner Takashi Inui, konnte sich überraschend schnell durchs Mittelfeld kombinieren. Die 05er waren vor allem in der Rückwärtsbewegung zu behäbig und hatten bei den Frankfurter Chancen durch Seferovic (10.), Inui (16.) und einem Hochkaräter von Carlos Zambrano (33.) einiges Glück. Das Team von Trainer Thomas Schaaf machte aus seiner Überlegenheit eindeutig zu wenig.

Der Mainzer Japaner Okazaki kam zu seinem 30. Ligatreffer

Wie Abschlusssouveränität aussieht, zeigten die Mainzer bei ihrem Doppelschlag kurz vor der Pause. Daniel Brosinski schickte Hofmann auf die Reise - der Leihspieler von Dortmund veredelte den Konter zum 1:0 (41.). Die Frankfurter wirkten gelähmt und leisteten sich prompt einen weiteren Lapsus. Marco Russ vertändelte den Ball leichtfertig im eigenen Strafraum, Okazaki tunnelte Trapp und bedankte sich mit dem 2:0 (44.). Für den treffsichersten Japaner der Liga-Geschichte war es zudem sein 30. Tor in der deutschen Eliteklasse. Frankfurts Publikumsliebling Meier, zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf, sorgte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wieder für etwas Hoffnung (45.+1.) - sein zweites Tor in dieser Spielzeit.

Nach dem Wechsel wurde die Partie noch hitziger. Mainz, sichtlich bemüht um mehr Ordnung und eine aggressivere Zweikampfführung, stand jetzt wesentlich besser im Raum und ließ kaum etwas zu. Hjulmands Umstellung von 4-2-3-1 auf 4-3-3 machte sich bezahlt.

Für die größte Aufregung im zweiten Durchgang zeichnete zunächst WM-Referee Felix Brych verantwortlich, als er nach einem Foul von Trapp an Okazaki zunächst auf Elfmeter entschied (72.), diesen dann aber nach Rücksprache mit seinem Linienrichter zurücknahm - der Szene war ein Foul von Brosinski an Bastian Oczipka vorausgegangen. Nach den zahlreichen Fehlentscheidungen in den vergangenen Wochen gegen sein Team atmete Schaaf auf und durfte am Ende sogar nochmal jubeln. Seferovic rettete per Kopf (82.) wenigstens das Remis. Meier vergab in der Nachspielzeit sogar noch den Sieg. (dpa)

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