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FSV-Torwart und Schalke-Fan Christian Wetklo macht beim Schuss von Chinedu Obasi aufs kurze Eck keine gute Figur.

© dapd

Schalke - Mainz 1:1: Schalke verliert den Anschluss

Der FC Schalke schafft gegen Mainz nur ein 1:1-Unentschieden: Während ein Ex-Borusse zur Mainzer Führung trifft, hilft ein Schalker im Herzen beim Ausgleich durch Chinedu Obasi mit.

Die Mehrzahl der 60.557 Zuschauer dürfte kopfschüttelnd die Schalker Arena verlassen und sich dabei gefragt haben, weshalb ihre Mannschaft die große Chance vertan hat, sich in der Bundesligaspitze deutlicher zu positionieren. Das 1:1 (0:1) des FC Schalke 04 gegen den FSV Mainz 05 dürften alle Beteiligten des Ruhrgebietsklubs als einen herben Dämpfer ansehen und deshalb wohl auch schlecht geschlafen haben.

Zwar hatten die Schalker nach einer furchtbaren ersten Hälfte den Ausgang des Spiels noch glimpflich gestalten können. Doch weshalb die Mannschaft von Trainer Huub Stevens wieder einmal zwei völlig verschiedene Gesichter zeigte, dürfte Bestandteil einer intensiven Nachbereitung der Begegnung sein. Die Mainzer haben einen wichtigen Punktgewinn im Abstiegskampf für sich verbuchen können.

Wie wohltuend ein Sieg nach einer längeren Leidenszeit im Fußball sein kann, zeigte Mainz in der ersten Hälfte eindrucksvoll. Das 3:1 gegen den SC Freiburg in der Vorwoche schien der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel anfänglich Flügel verliehen zu haben. Vom Anpfiff an strotzten die Rheinhessen nur so vor Selbstbewusstsein und ließen den Schalkern kaum Zeit zum Luftholen. Bereits in den ersten vier Minuten hätte Mainz mehrfach in Führung gehen können, doch noch hatten die Gastgeber Glück, dass die Abwehrspieler Schlimmeres verhindern konnten. Doch die Überlegenheit der Mainzer sollte sich nach 15 Minuten auch in Fakten darstellen lassen. Mohamed Zidan, der nach seinem kürzlichen Wechsel von Borussia Dortmund sein erstes Spiel für seinen neuen Klub absolvierte, bei dem er in seiner Karriere bereits zum dritten Mal angeheuert hat, traf aus kurzer Distanz zur verdienten Führung.

Schalke wirkte träge und wenig überzeugend, bis zur 44. Minute gelang ihnen kein nennenswerter Torschuss. Dass mit Kyriakos Papadopoulos ausgerechnet ein Defensivspieler für die erste nennenswerte Torannäherung verantwortlich war, machte die Angriffs-Problematik deutlich. Dabei hatte Stevens gleich fünf Offensivspieler aufgeboten, auch Raúl konnte nach seiner Wadenverletzung in der Vorwoche wieder mitwirken. Aber selbst der Spanier passte sich dem schwachen Passniveau seiner Mitspieler an und produzierte ungewöhnliche Abspielfehler. Die gesamte Mannschaft war in der ersten Hälfte völlig von der Rolle. Die Mainzer hatten es allerdings versäumt ihre Führung auszubauen, weil sie ihre Konter zu unkonzentriert und ungenau vortrugen.

Schalkes Offensivspieler Jefferson Farfan, der erstmals nach seiner Knieverletzung Mitte November wieder mitwirken konnte, sorgte nach seiner Einwechslung zu Beginn der zweiten Hälfte für deutlich mehr Schwung. Und von dieser neuen Energie fühlten sich seine Mitspieler offenbar angetrieben. Die Mannschaft von Huub Stevens erwachte jetzt aus ihrer 45-minütigen Lethargie. Sie spielte nun so engagiert und inspiriert, wie es ihren Möglichkeiten entspricht, und startete wie bereits so häufig in dieser Saison eine Aufholjagd in der zweiten Spielhälfte.

Spätestens nach dem sehenswerten Ausgleichstreffer aus spitzem Winkel ins kurze Eck durch Chinedu Obasi nach 59 Minuten gelang es den Mainzern lange Zeit kaum noch, die Mittellinie zu überqueren und für Entlastung zu sorgen. Vor allem der ebenfalls eingewechselte José-Manuel Jurado gab den Schalker Bemühungen mehr spielerische Kontur.

Doch das sollte am Ende nicht mehr für den sechsten Sieg im sechsten aufeinander folgenden Bundesligaspiel und damit für einen neuen Vereinsrekord für die Schalker ausreichen.

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