zum Hauptinhalt
Platz da! Im Spitzenspiel der Berlin-Liga soll es voll werden im Mommsenstadion. Der Erste TeBe empfängt Verfolger Tasmania und hofft auf mehr als 1000 Zuschauer.

© imago/Sebastian Wells

Spitzenspiel in der Berlin-Liga: Tennis Borussia gegen Tasmania - ein bisschen wie in alten Zeiten

Gegen Tasmania will Tennis Borussia nicht nur einen Schritt Richtung Oberliga-Aufstieg machen, sondern auch einen Zuschauerrekord in der Berlin-Liga aufstellen.

Der gemeinsame Name verbindet. Deshalb ist an die Fans von Borussia Mönchengladbach, an die „liebe andere Borussia“, via Twitter ein konkreter Vorschlag zur Freizeitgestaltung ergangen. Falls die Gladbacher heute vor ihrem Spiel bei Hertha BSC noch nichts vorhaben, könnten sie auf dem Weg ins Olympiastadion gern im Mommsenstadion vorbeischauen. Um 14 Uhr, dreieinhalb Stunden vor dem Bundesligaduell, treffen dort die beiden früheren Bundesligisten Tennis Borussia und Tasmania aufeinander – und es geht um einiges. Zum einen um einen Zuschauerrekord in der Berlin-Liga, zum anderen um den Aufstieg in die Oberliga.

„Mehr als 1000 Fans ins Stadion zu bewegen ist unser erklärtes Ziel“, schreibt Tennis Borussia bei Facebook. Und das Projekt 1000 lässt sich gut an. Innerhalb von drei Tagen gab es mehr als 500 Zusagen. Das ist ein halbwegs verlässlicher Indikator für einen außergewöhnlichen Publikumszuspruch – gerade im Berliner Amateurfußball. Selbst die Regionalligisten Viktoria oder BAK können von vierstelligen Zuschauerzahlen oft nur träumen. „Eine unheimliche Nachfrage“ hat auch Andreas Voigt registriert, TeBes Vorstandschef. „Überall, wo wir uns umhorchen, hört man: ,Ich bring fünf Leute mit.’“

Tasmania will gar nicht unbedingt in die Oberliga

Es sind nicht nur die beiden prominenten Namen, die zur hohen Mobilisierung beitragen; es ist vor allem die Tabellenkonstellation: Vier Spieltage vor Schluss ist TeBe Erster, Tas liegt als Zweiter drei Punkte dahinter. „Wir müssen eigentlich gewinnen“, sagt Tasmanias Vorsitzender Detlef Wilde. Andererseits sei der Druck für den Gegner größer, weil TeBe unbedingt aufsteigen wolle: „Wir können gern auch in der Berlin-Liga bleiben.“

In der sechstklassigen Berlin-Liga gibt es schöne Derbys mit kurzen Anfahrten; die Oberliga mit Auswärtstouren bis nach Wismar gilt als eher unattraktiv. Trotzdem will TeBe den Aufstieg. „Die Leute sind heiß auf einen Erfolg für Tennis Borussia“, sagt Andreas Voigt. Nach dürren Jahren hat sich eine stabile Euphorie um den Klub entwickelt. Sollte es wieder nicht klappen, würde dies das alte Vorurteil bedienen, dass TeBe es sowieso nie auf die Reihe kriegt.

Tennis Borussia schwächelt - Tasmania aber auch

Zuletzt gab es erste Anzeichen dafür. Tennis Borussia hat in zwölf Rückrundenspielen schon doppelt so oft verloren wie in der gesamten Hinrunde, als die Mannschaft nur eine Niederlage kassierte. Dass dies bisher noch keine gravierenden Folgen hatte, liegt allein daran, dass Tasmania ebenfalls schwächelt.

Am Freitag voriger Woche verlor TeBe zu Hause gegen Rudow 1:2. Zwei Tage später kam Tas beim Berliner SC nur zu einem 1:1. „Ich habe nicht vor dem Liveticker gesessen“, sagt Andreas Voigt. Aber dass der ärgste Konkurrent die Vorlage nicht nutzen konnte, haben sie bei TeBe wohlwollend zur Kenntnis genommen: „Ich habe mich gefreut, dass nicht alle in Panik verfallen sind.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false