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Der nächste Anlauf. Nowitzki träumt immer noch von der Meisterschaft. Foto: Reuters

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Sport: Stärker als je zuvor

Nowitzki glaubt vor den Play-offs an sein Team

Berlin - Am Donnerstag hat Dirk Nowitzki in einer Telefonkonferenz zugegeben, dass er in Auszeiten ab und zu nach oben auf den Videowürfel blickt. Nicht um seine Statistiken abzulesen, sondern um sich Videos anzusehen. „Da lassen sich alle Mannschaften sehr witzige Sachen einfallen“, sagt der 31 Jahre alte deutsche Basketballer aus der nordamerikanischen Profiliga NBA, „es macht Spaß, wenn man hochschaut.“ Sicher ist allerdings, dass die Show auf den Videowürfeln in den nächsten Tagen und vielleicht Wochen für Dirk Nowitzki einiges an Attraktivität einbüßen wird. Seine Aufmerksamkeit gilt Wichtigerem.

Zum zehnten Mal in seinen zwölf Jahren in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga spielt Dirk Nowitzki mit den Dallas Mavericks in den Play-offs. Auf dem Papier stehen die Chancen für den besten deutschen Basketballer aller Zeiten nicht schlecht, sich am Ende endlich erstmals einen Meisterschaftsring anstecken zu können. Mit 55 Siegen und Platz zwei in der Western Conference hat sich Dallas eine gute Ausgangsposition geschaffen. „Ich glaube, dass das mit Sicherheit die talentierteste Mannschaft ist, die ich hier in Dallas je hatte“, sagt Dirk Nowitzki, „sie ist sogar besser als die Mannschaft, mit der wir 2006 in die Finals gegangen sind.“ Die Zugänge im Februar – Brendan Haywood, DeShawn Stevenson und Caron Butler – haben seine Mannschaft noch einmal verstärkt. „Das Problem ist nur, dass der Rest im Westen auch besser geworden ist als im Jahr 2006“, sagt Nowitzki.

Das dürfte er gleich in der für Dallas am Sonntag beginnenden Erstrunden-Serie gegen die San Antonio Spurs zu spüren bekommen. „San Antonio ist ein schweres Matchup“, sagt Dirk Nowitzki. Zwar haben die Mavericks im letzten Saisonspiel die Spurs zum dritten Mal in vier Saisonspielen bezwingen können (96:89). Doch Gästetrainer Gregg Popovich schonte Manu Ginobili und Tim Duncan für die Play-offs. In der vergangenen Saison konnte Dallas San Antonio mit 4:1 nach Siegen in der ersten Runde bezwingen, doch damals fehlte der zurzeit grandios spielende Manu Ginobili. In der zweiten Runde würde auf Dallas der Sieger aus dem Duell Phoenix Suns gegen Portland Trail Blazers warten.

Großer Favorit im Westen ist aber Titelverteidiger Los Angeles Lakers. „Die Lakers haben inzwischen eine All-Star-Truppe am Start“, sagt Nowitzki. Das Team von Superstar Kobe Bryant gewann in der regulären Saison insgesamt 57 Spiele, konnte allerdings von den letzten zehn Partien nur vier siegreich beenden. Im Osten, wo die Play-offs am heutigen Samstag beginnen, sind Cleveland und Orlando die großen Favoriten, im Westen ist das Bild hingegen ausgeglichen. „Der Westen ist völlig offen“, sagt Dirk Nowitzki. Alle acht Play-off-Teams der Western Conference konnten 50 Spiele oder mehr gewinnen. „Jetzt kommt es drauf an, wer sich am besten in den Play-offs zeigt“, sagt Dirk Nowitzki, „wer hinten gut verteidigt und wer heißläuft.“

Seiner Mannschaft räumt er auch deshalb gute Chancen ein, weil die Zugänge sein Team physisch stärker gemacht haben. So gilt Stevenson als hervorragender Verteidiger. „Wir haben zwei Center, die unter dem Korb aufräumen können, und Caron Butler ist für einen Flügelspieler sehr physisch.“ Das nämlich sei in den Play-offs besonders wichtig, dort werde mehr gekämpft und von den Schiedsrichtern weniger gepfiffen, sagt Nowitzki. „Ich glaube, wir sind für die Play-offs gemacht.“ Hinzu kommt, dass sich auch Nowitzki zurzeit in hervorragender Form präsentiert. „Ich schieße den Ball ganz gut“, sagt er. Besonders gilt das für die Freiwürfe. 74 in Folge hat er verwandelt, der NBA-Rekord liegt bei 97. Da diese Statistik nur für die reguläre Saison gilt, kann er sich den Rekord erst in der nächsten Spielzeit holen. Doch ab Sonntag geht es für ihn ja ohnehin um Wichtigeres.

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